Wie die Urpfarrei Perschen vor 900 Jahren den Funken des Glaubens in die Oberpfalz trug, hatte auch Pfarrer Hannes Lorenz am 23. April 2022 zum Auftakt des Festjahres eine Jubiläumskerze entzündet, die seither bei allen Gottesdiensten brannte. Zudem wurde die Geschichte dieses, in seiner Bedeutung weit über die Pfarrei St. Johannes Nabburg hinausstrahlenden Ortes durch Vorträge, Führungen, Vereinsveranstaltungen, bei Flurprozessionen und mit drei großen Familienfesten beleuchtet. Wie die jeweils hohe Teilnehmerzahl zeigte, haben die romanischen Bauten für Kinder, Erwachsene und vor allem viele auswärtige Gäste auch nach Jahrhunderten nichts an Ausstrahlung verloren, wohl eher noch an Anziehungskraft gewonnen.
Dies kam beim „Laternenfest“ als Abschluss des Jubiläumsjahres nochmals besonders zum Ausdruck: Drei lange Lichterzüge vom Nabburger Naabsteg, aus Neusath und Pfreimd pilgerten nach Perschen zur Segnung jener neuen Kapelle, die mehr als den Grundstein der Erinnerung an diesen Festreigen symbolisieren soll. „Sie steht zeichenhaft dafür, dass unser Jubiläum mit dem Ukrainekrieg direkt vor unserer Haustür zusammentraf“, erläuterte Pfarrer Hannes Lorenz die Intention.
Wie vom armlosen Corpus des Gekreuzigten aus dem 18. Jahrhundert im Zentrum der Kapelle gehe auch von Jesus in unserer Mitte die Botschaft aus: Ich habe nur noch eure Arme, um Frieden zu schaffen in dieser Welt! Ich traue es euch zu, die Hände zur Versöhnung zu reichen! Ihr seid mein Werkzeug, damit das Wort „Frieden“ – als Umrahmung der Figur in 16 Sprachen zu lesen – Gestalt gewinnt. Dann erteilte er seinen Segen sowohl der Kapelle, wie auch allen, die zukünftig an ihr vorüberkommen und hoffentlich diese Botschaft von Perschen aus auf ihrem Weg mitnehmen.
Für dieses „Weitertragen“ in die Dunkelheit hinein, erhielten die vielen Laternen an diesem Abend Unterstützung durch unzählige Kerzen, die ausgehend von der kleinen Andachtsstätte, die Wege zu Kirche und Karner, deren Inneres und dazu das Umfeld illuminierten. Das zauberhafte Lichtermeer von Perschen begeisterte hunderte große und kleine Besucher, die insbesondere auch vom riesigen Kerzenlabyrinth auf der Wiese fasziniert waren.
Das Jubiläumsjahr ging in familiärer Atmosphäre im Freien bei Punsch, Glühwein, Lebkuchen oder Würstl schlussendlich um 20 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul mit einem von Glocken begleiteten Abendgebet samt Rückblick zu Ende.
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