Nabburg
30.11.2018 - 11:53 Uhr

Acht Cousinen haben Töne

Die Stimmung ist angenehm entspannt – noch. Nervosität und Lampenfieber steigen, je näher die Uhr auf Sonntag 17 Uhr rückt. Die acht singenden Cousinen können sich aber auf eines verlassen, auf ihre Familienbande.

Die „CousinenTöne“, im Gruppenbild mit Organisten Jonathan Brell, geben am Sonntag ihr erstes Konzert in der Pfarrkirche.	Bild: exb Bild: exb
Die „CousinenTöne“, im Gruppenbild mit Organisten Jonathan Brell, geben am Sonntag ihr erstes Konzert in der Pfarrkirche. Bild: exb

"Messer-Groupies" nennen sie diese treuen Fans, bestehend aus Eltern, Cousins, Neffen, Nichten und so weiter. Sie werden auch morgen, 2. Dezember, ein paar Kirchenbänke in gespannter Erwartung füllen, wenn Birgit Ries, Heidi Neidl, Dagmar Schubert, Helga Pröls, Gabriele Bayer, Maria Kummert, Andrea Griener und Christine Schwarz ihr erstes großes Konzert geben.

Wer die Chor-Geschichte nachvollziehen will, muss dort beginnen, wo der Ursprung der "CousinenTöne" liegt - bei der Familie Messer in Dürnsricht. Das Messerhaus, aus dem ihre Mütter oder Väter stammen, ist der Dreh- und Ankerpunkt. Dort wurde auch ihnen die "Messer-Grundlage" mitgegeben: eine christlich lebensbejahende Grundeinstellung, erzählen fünf der singenden Cousinen in der Ledermühle, in die die sechste, Maria, eingeheiratet hat.

Bezüge zu "Glorificamus"

Die acht Frauen singen seit dem Kindesalter in verschiedenen Chören. Die Wolfringerin Birgit Ries - das hört sie ungern - wird als musikalischer Kopf bezeichnet. Sie hat eine Chorleiterausbildung im Diözesanreferat Kirchenmusik und ist auch der Kopf von "Glorificamus", dem Frauenchor der Pfarrei Dürnsricht-Wolfring. Er hat sich, wie die Cousinen, neuem geistlichen Liedgut verschrieben. "Wenn es Birgit nicht gäbe, gäb's uns nicht", lobt Christine Schwarz.

Die "Singerei" der acht Cousinen beginnt mit Hochzeiten von Mannschaftskameradinnen der Amateurfußballerin Christine Schwarz, etwa ab 2002. "Später kamen Taufen dazu." Fahrt nimmt das Chorprojekt 2010 auf und, es kann gar nicht anders sein, bei einem Messer-Treffen in Dürnsricht. "Im Gottesdienst haben nur Messers gesungen und Birgit hat georgelt," erinnern sich die Sängerinnen. Die Gruppe macht sich gerne rar. 2016 folgt ein Auftritt bei einem Benefizkonzert der evangelischen Kirchengemeinde Nabburg.

Spannende Erwartung

Die Idee für das Adventskonzert wird 2017 von Kirchenmusiker Jonathan Brell geboren. Beim Nikolausmarkt sind die "CousinenTöne" in der Nikolauskirche zu hören. "Da passen aber nur 50 Leute rein", meint Helga Pröls. In den Johannesdom dagegen mehrere Hundert. "Spannung ist schon da, Aufregung aber noch nicht", skizziert ihre Schwester Gabriele Bayer die Gefühlslage wenige Tage vorher. Brell begleitet sie am Sonntag an der Orgel. Er hat mit den Cousinen musikalisch gearbeitet.

Beim Liedgut trifft Andrea Griener die Vorauswahl - "Andrea findet ganz viele Lieder" - dann wird gemeinsam entschieden, was machbar ist. Sie beschränken sich auf geistliche Lieder, Partymusik ist nicht drin. "Wir sind ein Chor und keine Band." Darüber besteht Einigkeit. Die Harmonie ist nicht gespielt und, wie könnte es anders sein, ein Erbe der Messers. "Die Familie ist allgemein sehr harmonisch. Das Gesellschaftliche und Gesellige ist uns wichtig", bringt es Christine Schwarz auf den Punkt.

Familientreffen

Da fühlen sich auch die Cousins, derer es sieben gibt, nicht gemobbt, weil sie die Sopran- und Altstimmen nicht durch Bass oder Tenor ergänzen dürfen. "Wir haben sie nicht gefragt und sie haben sich nicht angeboten. Es hat sich nie ergeben." Nichts desto trotz ist der Chor ein probates Mittel, die Familie zusammenzuhalten. "Wir Älteren", erklärt Gabriele Bayer und schließt Helga Pröls mit ein, "hätten sonst zu den jüngeren Cousinen keinen so großen Kontakt." Außerdem seien die Eltern "unsere Groupies". Auftritte der Acht werden quasi zu Familientreffen, auch am Sonntag, wenn sie unter anderem "Ave Maria", "Es ist ein Ros' entsprungen" und "Maria durch den Dornwald" ging singen. Pläne für die Zukunft schmieden sie noch nicht. Doch Notenwartin Andrea Griener verteilt zum Abschluss des Gesprächs Umschläge. Aufgeklebt sind Plätzchenrezepte, enthalten Noten. "Soviel zum Thema gemeinsame Liederauswahl", bemerken dazu Helga Pröls und Gabriele Bayer lachend.

Die „CousinenTöne“, im Gruppenbild mit Organisten Jonathan Brell, geben am Sonntag ihr erstes Konzert in der Pfarrkirche.	Bild: exb Bild: exb
Die „CousinenTöne“, im Gruppenbild mit Organisten Jonathan Brell, geben am Sonntag ihr erstes Konzert in der Pfarrkirche. Bild: exb
Gewonnen:

Oberpfalz-Medien hat drei mal 2 Freikarten für das Chorkonzert am Sonntag, 2. Dezember, ab 17 Uhr in der Nabburger Stadtpfarrkirche verlost. Wer kein Glück hatte, kann sich dennoch mit geistlichen Liedern begleitet von Jonathan Brell an der Orgel in eine ruhig-spirituelle Stimmung versetzen lassen. Die passenden Texte liest Sabine Hayn. Karten für 6 Euro gibt es an allen NT-Ticket-Vorverkaufsstellen, im katholischen Pfarramt Nabburg, unter www.nt-ticket.de und an der Abendkasse.(ihl)

 
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