Bei der offiziellen Begrüßung der neuen Auszubildenden für den Polizeidienst, sind gut ein Drittel der Neulinge weiblich. Zu seiner Zeit, sei das noch nicht möglich gewesen, betont der Leiter der Ausbildungsabteilung und Leitender Polizeidirektor Ludwig Härtl in seiner Ansprache. "Das macht mich besonders glücklich". Erst durch die Einsätze in den 1980er-Jahren in Wackersdorf, wurden auch Frauen in den Polizeidienst aufgenommen.
Ein typischer Männerberuf ist Polizist nicht mehr. Das bestätigen auch die angehenden Polizeibeamten Josephine Adler, Mirjam Schneeberger und Christian Weiß, stellvertretend für ihre Mitschüler. Die drei sind auf ganz unterschiedlichen Wegen nach Nabburg gekommen. Die 22-Jährige Josephine stammt aus Bayreuth. "Mit der Schule waren wir oft bei Berufsinformationstage. Ich hab' mich immer schon am meisten für die Stände der Polizei interessiert". Für sie war quasi schon immer klar, dass sie Polizistin werden will. "Der Beruf ist einfach sehr interessant und vielfältig", betont sie. Die 18-Jährige Mirjam ist mit dem Polizeiberuf aufgewachsen. Ihr Vater ist Polizist in Weiden. Ein Praktikum hat die Oberpfälzerin dann endgültig überzeugt.
Ganz anders verhielt es sich bei Christian Weiß aus Schwarzhofen. Der 22-Jährige hat nach seinem Schulabschluss zunächst eine Ausbildung zum Lebensmitteltechniker absolviert. Immer wieder kam in ihm der Gedanke auf, vielleicht doch auf Polizist umzuschwenken. Nach der erfolgreichen Aufnahmeprüfung hat er seinen Traum nun in die Realität umgesetzt. Wie der Seminarleiter Jürgen Pfaffenzeller erzählt, haben etwa zwei Drittel der neuen Auszubildenden ein Abitur, ein Drittel die mittlere Reife und ein paar sind auch dabei, die einen Hauptschulabschluss mit Berufsausbildung haben."Das freut mich besonders, dass jeder eine Chance bekommt", so Pfaffenzeller.
Entscheidend ist, dass die jungen Leute ein hohes Maß an Disziplin zeigen. Sport ist extrem wichtig und die Aufnahmeprüfung teilweise auch für gute Sportler nicht zu bestehen. Trotzdem, wenn man sich mal durchgekämpft hat, helfen sich die Polizeischüler gegenseitig dabei, Defizite aufzuholen, das bestätigen alle Drei. "Wir werden quasi für den Sport bezahlt", sagt Pfaffenzeller schmunzelnd. Die Unterrichtseinheiten bestehen in ausgewogenem Maß aus Theorie und Praxis. Das sei ein Vorteil gegenüber allen, die in "normalen" Bürojobs sitzen. "Man lebt gesünder, ganz klar", so Pfaffenzeller.
Angst vor dem teilweise auch gefährlichen Alltag als Polizisten haben die drei Neulinge nicht. "Respekt, ja. Vor allem vor der Waffe. Aber das ist auch richtig und wichtig", sagt Josephine. Doch mit der umfassenden Ausbildung - vor allem auch im Bereich Körpersprache erkennen, Selbstverteidigung und Streitschlichten - fühlen sie sich sicher und können so ihre laut Härtl oberste Aufgabe bereits in zweieinhalb Jahren erfüllen: für die Sicherheit der Menschen zu sorgen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.