Nabburg
20.07.2023 - 15:39 Uhr

Bahnübergang Nabburg als Langzeitpatient: Erneute Verkehrsschau

Am Bahnübergang Nabburg kriselt's. Er ist am Donnerstag erneut das Ziel einer Verkehrsschau. Für zwei Anliegen machen die Fachleute der Stadt wenig Hoffnung.

Seit den Stopfarbeiten der Bahn im vergangenen Herbst am Übergang in Nabburg schwächelt er. Schleifspuren zeugen davon, dass schwere Fahrzeuge nach wie vor aufsitzen. Tempo drosseln lautet das Gebot der Stunde. Inzwischen ist wegen unebener Fahrbahn die Geschwindigkeit am Übergang auf zehn Stundenkilometer beschränkt. Bei einer erneuten Verkehrsschau am 20. Juli werden dies und zwei weitere Punkte erörtert.

Geschwindigkeitsbeschränkung

Nach den Maßnahmen im Auftrag der DB AG im Herbst 2022 hakt es. Die Gleise liegen zwei Zentimeter höher. Eine Tatsache, die trotz Nachbesserungen an Fahrbahn und der Rampe nicht ausgeglichen werden konnten. Der gewünschte Erfolg stellt sich nicht ein. Um weitere Schäden zu verhindern, ist die Geschwindigkeit auf 10 km/h beschränkt. Bei einer Verkehrsschau am Donnerstag weist ein Vertreter des Staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach erneut auf die Zuständigkeit der Bahn in Sachen Höhenanpassung hin. Ob es bei der derzeitigen Geschwindigkeitsbeschränkung bleibt, oder eine neue Anordnung getroffen wird, wird im Nachgang entschieden.

Sperrung für Schwerlastverkehr

Bürgermeister Frank Zeitler regt an, die Nabburger Ortsdurchfahrt für den Schwerlastverkehr zu sperren. Konkret soll nur noch Quell- und Zielverkehr fließen. Sogenannte Mautflüchtlinge, die die Autobahnen meiden, um Kosten zu sparen, müssen dann draußen bleiben. Das würde Druck vom anfälligen Bahnübergang nehmen. Sowohl der Vertreter des Staatlichen Bauamtes, als auch Sachbearbeiter für Verkehr im Landkreis Schwandorf, Polizeihauptkommissar Dieter Jäger, sehen das Problem in der Klassifizierung als Staatsstraße. Hürden für Sperrungen lägen hoch. Ein Argument dafür ist Lärm. Im Landkreis Neumarkt wurde dem Staatlichen Bauamt zufolge eine Sperre vom Verwaltungsgericht wieder aufgehoben. Bürgermeister Frank Zeitler will eine Tonnagebeschränkung für den Bahnübergang dennoch in der nächsten Stadtratssitzung diskutieren und möglicherweise einen Antrag am Landratsamt als zuständige Behörde einreichen.

Zweite Haltelinie auf der Naabbrücke

Keine Verbesserung oder geringen Nutzen sehen die Fachvertreter von der Anregung eines Bürgers, die Verwaltungsleiter Thomas Prey erläutert. Auf der Naabbrücke soll eine zweite Haltelinie vor der Einmündung aus Richtung Nordgauhalle eingezogen werden. Der stadteinwärts fahrende Verkehr würde bei geschlossener Schranke früher angehalten. Nach links abbiegende Fahrzeuge aus Richtung Nordgauhalle könnten so in die Staatsstraße einfahren. Eine zweite Haltelinie gibt es bereits auf der anderen Seite des Bahnübergangs. Wer den Parkplatz der Volks- und Raiffeisenbank verlässt, kann bei geschlossener Schranke bequem nach links Richtung Stadt abbiegen. Das macht nach Ansicht von Landratsamt, Staatlichem Bauamt und Polizei den Unterschied: Aus dem Parkplatz kann der Linksabbiegeverkehr abfließen, aus Richtung Nordgauhalle geht es um die Vorfahrt eines einzigen Fahrzeugs. Der zweite Haltestrich auf der Naabbrücke muss so gezogen werden, dass das Rotlicht für Autofahrer nicht außer Blick gerät. Außerdem muss aus Richtung Nordgauhalle der rote Pfeil gegen ein Vorfahrt-Gewähren-Zeichen ersetzt werden. In diesen Umbau muss die Bahn mit einbezogen werden. Lukas König vom Landratsamt Schwandorf zufolge bringt dieser keine Verbesserung, wenn die Stadt Nabburg dieses Anliegen weiterverfolgt, wird er mit der Bahn Kontakt aufnehmen. Frank Zeitler bittet darum.

OnetzPlus
Nabburg23.06.2023
Hintergrund:

Dauerbaustelle Bahnübergang

  • 30. Oktober bis 4. November 2022: Stopfarbeiten der DB Netz AG, Gleise liegen zwei Zentimeter höher
  • 27. bis 29 März 2023: Reparaturen nach Aufsetzen eines Lkw
  • 5. bis 7. Juni 2023: Erneute Instandsetzung
  • 23. Juni 2023 Verkehrsschau mit Testfahrt
  • 20. Juli 2023 erneute Verkehrsschau
 
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