Zu ihrer zehnten Generalversammlung traf sich die Bürgerenergiegenossenschaft Mittlere Oberpfalz (Bemo) in der Nordgauhalle. Die Dividende in Höhe von zwei Prozent haben die Mitglieder einstimmig beschlossen. Landrat Thomas Ebeling bescheinigte der Bemo laut Pressemitteilung, seit ihrer Gründung vor genau zehn Jahren eine erfreuliche Entwicklung genommen zu haben. Dass sie seit einem Jahr auch als regionaler Stromanbieter auftritt, sei ein beachtlicher Schritt auf dem Energiemarkt.
Als "hartes Los" bezeichnete der Aufsichtsratsvorsitzende Arnold Kimmerl die Arbeit der Bemo. Von der Übernahme einer Freiflächen- PV-Anlage nahe Burglengenfeld musste Abstand genommen werden, da ein wirtschaftlicher Betrieb für die Energiegenossenschaft nicht realisierbar war. Die aktuellen Rahmenbedingungen führen dazu, das nur Anlagen, die von Anfang an selbst projektiert werden, einen wirtschaftlichen Betrieb erlauben.
In Zusammenarbeit mit dem Markt Schwarzenfeld wurde eine PV-Dachanlage mit 178 kWp auf der Mittelschule in Schwarzenfeld errichtet. Mit der Stadt Burglengenfeld und deren Stadtwerken versucht die Bemo, eine Freiflächen- PV-Anlage zu entwickeln. Der im letzten Jahr auf den Weg gebrachte Regio Strom, Ökostrom aus der Region für die Region, ist leider hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nur wenige Mitglieder haben von der Wechselmöglichkeit Gebrauch gemacht. Dagegen ist das Interesse an der Bemo nach wie vor sehr hoch. Doch wegen fehlender realisierbarer Projekte muss bei neuen Mitgliedern auf die Bremse gedrückt werden. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 waren 383 Mitglieder registriert.
Der Jahresabschluss der Bemo wurde mit einer Bilanzsumme von 4 699 000 Euro zum 31. Dezember 2020 festgestellt. Der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2020 erreichte 71 234 Euro. Aus dieser Summe werden 56 854 Euro an die Mitglieder ausgeschüttet, was zwei Prozent Dividende entspricht. 14 380 Euro werden als Gewinnvortrag in das nächste Geschäftsjahr übertragen. Alle Beschlüsse dazu wurden ohne Gegenstimme gefasst.
Da die Mitglieder des Aufsichtsrats für unterschiedliche Amtszeiten gewählt sind (jedes Jahr scheidet ein Drittel aus), fanden Nachwahlen statt. Zwei Wahlen, die bereits vor einem Jahr wegen Corona im Umlaufverfahren getroffen wurden, mussten auf Drängen des Registergerichts in der Präsenzveranstaltung bekräftigt werden. Als Aufsichtsratsvorsitzender wurde Arnold Kimmerl bestätigt, als Mitglied des Vorstands der Stullner Bürgermeister Hans Prechtl, der der Bemo seit ihrer Gründung als Aufsichtsrat angehört hatte.
Ebenso einstimmig erfolgte die Wiederwahl der Aufsichtsräte Markus Breitschaft, Wolfgang Nowak, Peter Scheitinger, Christian Weiß und Bernhard Werner. Ernst Bräutigam aus Nabburg, der die Bemo zuletzt als Vorsitzender des Vorstands geleitet hatte, schied auf eigenen Wunsch aus dieser Funktion aus und gehört künftig dem Aufsichtsrat an. Für Bräutigam wurde Christian Meyer vom Referat Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung am Landratsamt neu in den Vorstand berufen. Der dreiköpfige Vorstand besteht damit aus Meyer, Prechtl und Herbert Werner.
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