Nabburg
21.04.2025 - 15:58 Uhr

Brünnl-Ritt am Ostermontag lockt wieder viele Besucher an

Einmal Brünnl hin- und – mit Gottes Segen für den künftigen gemeinsamen Weg – wieder zurück. Seit Jahrzehnten erneuert der Nabburger Brünnlritt das „gesegnete“ Miteinander von Mensch und Tier.

Wie dem Evangelium zufolge einst die Jünger nach Emmaus unterwegs waren, kannten Ross und Reiter zusammen mit vielen Gläubigen trotz unsicheren Wetterberichtes an diesem Ostermontag auch heuer wiederum nur ein gemeinsames Ziel: das Brünnl-Kirchlein im Süden Nabburgs.

Über 30 Pferdefreunde hatten ihre geliebten Vierbeiner jeglicher Größe und Art herausgeputzt, gesattelt und sogar drei Kutschen angespannt, um beim traditionellen „Brünnl-Ritt“ quer durch die Stadt bis zur kleinen Waldkapelle dabei zu sein – sehr zur Freude des einladenden Reit- und Fahrvereins Nabburg, dessen Vorsitzender Siegried Eckl die vielen Teilnehmer begrüßte und allen Helfern bis hin zum Bauhof für die Unterstützung bei der Organisation dankte.

Sein besonderer Gruß galt der Jugendblaskapelle für die musikalische Begleitung nicht nur während des Zuges, sowie auch Pfarrer und Theologe Johannes Elberskirch als Zelebrant des sich anschließenden Gottesdienstes im Freien, umrahmt von Mensch, Tier und frühlingshafter Natur. Mit Blick auf das wiedererwachende Grün und die österliche Auferstehung erinnerte der Priester einen Besuch auf dem Züricher Friedhof und dort speziell an die Grabinschrift des evangelischen Theologen Gerhard Ebeling: „Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen – mitten im Tod sind wir vom Leben umgeben.“

Dieses Sinnbild, dass schon Martin Luther mit „dreh´s um“ propagierte, sollte viel öfter auch unser Leitspruch werden, so Manches im Umkehrschluss positiver wahrzunehmen und uns im zwischenmenschlichen Umgang, mit Krankheit oder Tod stärker an Aspekten des Optimismus zu orientieren. „Auch, wenn die Emmausjünger den Auferstandenen plötzlich nicht mehr an ihrer Seite sahen, drehten sie um und kehrten vielmehr erfüllt vom Geist der Begegnung mit ihm und zugleich begleitet von großer Zuversicht und Hoffnung nach Jerusalem zurück.“

In diesem Sinne und bevor die vielen Mitfeiernden wieder nach Nabburg zurückkehrten, erbat Johannes Elberskirch am Ende der Messe Gottes Segen für Mensch und Tier, „wobei ich mir jetzt nicht sicher bin“, scherzte er zum Schluss, „ob die Pferde eher katholisch sind, weil sie bei der Wandlung so geschnaubt haben oder eher evangelisch, weil sie während der Predigt so brav waren.“

Hintergrund:

Brünnl-Ritt

  • Initiator: Ursprünglicher Initiator des Brünnl-Rittes war eine Reitergruppe der Landjugend Diendorf
  • Aktueller Veranstalter: Reit- und Fahrverein Nabburg e.V. mit Unterstützung der Stadt (Zeltaufbau) und der Kirche
  • Teilnehmerzahl heuer: Rund. 30 Pferde verschiedener Größen, dazu 3 Kutschen
  • Ablauf: Ab 9 Uhr Abritt von der Volksschule durch die Altstadt bis zum Brünnlweg und dann durch den Wald zum Kirchlein, dort Gottesdienst und Segen, danach retour
  • Segen: Am Ende der Messe erfolgt das Besprengen der Pferde mit Weihwasser durch den Pfarrer, der sich dazu den Tieren nähert. Zelebrant Johannes Elberskirch hat viel "Respekt" vor den Pferden und meinte vorab: "Ich fange jetzt mit dem Weihwasser mal mit den kleinen an und wenn das gut geht, dann geh ich auch zu den großen."
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.