Den Anfang mit dem flächendeckenden Glasfaser-Ausbau FTTH (Fiber to the home) in Nabburg macht die Telekom im Gewerbegebiet östlich der A 93. Allerdings sind es nicht die ersten Glasfaserkabel, die in Nabburg verlegt werden, denn bereits neue Baugebiete, wie in der Hirtenleite, sind versorgt, ebenso andere Stadtteile über entsprechende Förderprogramme. Weiße Flecken sind die Kernstadt, Diendorf, Neusath und Perschen. Das wird sich ändern. 2023 beginnt dieser Ausbau.
Der jetzige, für den bereits ein Kilometer Kabel verlegt worden ist, wie Maximilian Schulz, Key Account Manager bei der Telekom, zu Oberpfalz-Medien sagt, wird heuer noch abgeschlossen. Davon profitieren werden rund 130 Haushalte und Gewerbetreibende. EMZ oder AVE, weiß der Nabburger Verwaltungsleiter Thomas Prey haben sich bereits auf eigene Kosten Glasfaser legen lassen. Das neu zu erschließende Gewerbegebiet nördlich des bestehenden wird gleichermaßen FTTH-Anschlüsse erhalten. "Für Firmen ist eine zweifache Anbindung sinnvoll", sagt Enrico Delfino, Regionalmanager der Telekom bei einem Ortstermin an der Baustelle am Verteilerkasten in der Boschstraße/Einmündung Sauerzapfstraße. Er nennt Versorgungssicherheit als einen Grund. Sobald ein Betrieb angeschlossen ist, läuft sofort alles über Glasfaser. Es müsse nicht auf ein Bauende oder eine offizielle Freischaltung gewartet werden.
Überschaubare Abschnitte
In der Altstadt hält 2023 Glasfaser Einzug. Darauf zielte auch eine Nachfrage von Rita Holzgartner (SPD) in der Stadtratssitzung ab. Nach den Worten von Bürgermeister Frank Zeitler verpflichtete sich Leonet, das gesamte Stadtgebiet mit Glasfaser zu versorgen. Jetzt sei die Telekom mit ihm Boot, vorher habe Nabburg nicht auf deren Prioritätenliste gestanden. Was sehr im Sinne der Stadt liegt, ist ein gemeinsamer Ausbau. "Die Straße wird nur einmal geöffnet." Nach den Worten von Thomas Prey gab es bereits Abstimmungsgespräche. Das Verlegen, ganz gleich ob ein oder zwei Kabel, wird dann nicht so flott von statten gehen wie in einem Gewerbegebiet.. "Ich kann nicht fünf Baukolonnen schicken und die ganze Altstadt sperren", sagt Maximilian Schulz. Die Arbeiten in einer Altstadt seien auch durch Pflasterbelag und Gehwege aufwendiger.
"Wir wollen unsere vielen Bestandkunden in Nabburg bedienen", begründet Enrico Delfino das Telekom-Engagement. Zweite Bürgermeisterin Irene Ehemann hält ein schnelles Internet für unabdingbar und zeitgemäß. Es "gehört heute zu den wichtigsten Forderungen, die von jungen Familien und mittelständischen Unternehmen an die Politik gestellt werden". Sie sieht darin eine Aufwertung der Stadt. Besonders freut sie aber: "Vor Jahren haben wir gekämpft, dass überhaupt jemand kommt und jetzt haben wir die Auswahl."
Nicht aus eigener Tasche
Maximilian Schulz und Enrico Delfino bestätigen, dass der Hausanschluss im Zuge des Ausbaus der Telekom kostenlos ist. Da das Kabel nicht mehr im Verteilerkasten endet, muss der Eigentümer aber eine Genehmigung zur Verlegung bis ins Haus erteilen. "Wir betreten Privatgrund." Selbstverständlich kann eine Immobilie auch später angeschlossen werden, doch dieser muss aus eigener Tasche bezahlt werden. Genehmigungen für Tiefbauarbeiten im Gehweg etwas könnten den Ausbau auch zeitlich verzögern, weist Enrico Delfino auf einen weiteren Nachteil hin. Für den Fichtenbühl ist ein Glasfaser-Ausbau im Zuge der Erschließung des Baugebietes Bergelshof geplant. Mit der anvisierten Hundert-Prozent-Glasfaser-Versorgung dürfte, hofft Thomas Prey, ein schnelles Internet die nächsten rund 20 Jahre kein Thema mehr sein. Jeder könne buchen, wie viel er benötige. Für Privatkunden reichen nach der Erfahrung Enrico Delfinos 100Mbit/s aus. Und Bürgermeister Frank Zeitler ist mit dem Ergebnis zufrieden. Er stuft Nabburg als einige der wenigen Kommunen in Bayern mit hundert Prozent Glasfaser ein.
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