Organisiert hatte das Ganze das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schwandorf, das Fachzentrum Agrarökologie am AELF Amberg, der Maschinenring Schwandorf und der Landschaftspflegeverband Schwandorf. Ortstermin war im Betrieb Carl Graf zu Eltz in Wolfring. Die Aktion stieß auf großes Interesse.
Hecken erfüllen wichtige agrarökologische Funktionen. So verhindern sie Bodenerosion, bieten Windschutz und sorgen für den Wasserrückhalt in der Fläche. Die vielfältige, vegetationsreiche Struktur auf engstem Raum bietet vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und Nahrung, ist Brut- und Aufzuchtplatz sowie Winterquartier. Für den Biotopverbund sind Hecken als Strukturelemente unverzichtbar und wirken der Verinselung von Lebensräumen entgegen. "Wichtig ist auch ihre Funktion für das Landschaftsbild, welches sie gliedern und prägen", betonte Roland Schleicher vom Fachzentrum Agrarökologie in Amberg.
Um die Funktionen einer Hecke zu erhalten, ist allerdings eine fachgerechte Pflege notwendig. Dazu können Landwirte das Kulturlandschaftsprogramm "Heckenpflege" in Anspruch nehmen. Um die Pflegeprämie zu bekommen, muss ein Pflege- und Erneuerungskonzept vorgelegt werden, das ein zertifizierter Konzeptersteller fertigen muss. Anbieter sind unter anderem der Maschinenring Schwandorf oder der Landschaftspflegeverband.
Der Geschäftsführer des Maschinenring Schwandorf, Christian Weiß, stellte das Vorgehen bei der Erarbeitung solcher Konzepte vor. Eine Verjüngung von Strauchhecken erfolgt in der Regel durch abschnittsweises "Auf-den-Stock-Setzen", und das über mehrere Jahre, erläuterte Markus Kurz vom Landschaftspflegeverband. "Obstbäume, einzelne beerentragende Sträucher oder beispielsweise alte Holunder sollen dabei durchaus stehen bleiben." Grundsätzlich müsse der rechtliche Schutzstatus von Hecken berücksichtigt werden. Eine bestandserhaltende und ordnungsgemäße Nutzung und Pflege ist nur in der Zeit vom 1. Oktober bis Ende Februar erlaubt.
Dass die theoretischen Inhalte auch in der Praxis umsetzbar sind, bestätigte Betriebsleiter Carl Graf zu Eltz, der schon seit mehreren Jahren die Hecken auf seinen Flächen erneuert und auch als Dienstleister für andere Landwirte diese Aufgabe übernimmt. "Nach der abschnittsweisen Pflege brauchen wir die Hecke mehrere Jahre nicht mehr zu bearbeiten. Und das Kulturlandschaftsprogramm unterstützt uns finanziell bei dieser sowieso notwendigen Pflege der Hecken", so Graf Eltz. Die Förderhöhe beträgt 2700 Euro pro Hektar. Im Anschluss konnten die Teilnehmer die motormanuelle Heckenpflege mit der maschinellen Heckenpflege durch einen Spezialbagger mit Fällgreifer im Praxiseinsatz vergleichen und die Ergebnisse beurteilen. Unabhängig davon, für welche Technik man sich entscheidet, ist es wichtig, dass ein möglichst glatter Schnitt durchgeführt wird, der das Eindringen von Pilzen verhindert.
Interessierte Landwirte, die eine verjüngungsbedürftige Hecke oder ein Feldgehölz als Landschaftselement auf ihren Feldstücken eingetragen haben, können bis 30. Juni einen Förderantrag am AELF stellen. Mit dem Antrag ist ein entsprechendes Pflegekonzept vorzulegen. Bei Fragen steht das AELF Schwandorf, Telefon 0 94 33-896-0 zur Verfügung.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.