Mit dem Frühling startet die bayernweite Mitmachaktion „Hummeltelefon“ – ein Kooperationsprojekt des Bund Naturschutz (BN) und des Instituts für Biodiversitätsinformation. (IfBi). „Ziel des Projektes ist es, mehr über die verschiedenen Hummelarten in Bayern zu erfahren und die Menschen für die Natur vor der Haustür zu begeistern“, so Projektleiterin Tarja Richter. Jeder kann mitmachen und Hummeln melden: Über WhatsApp oder Mail können Fotos von Hummeln mit Postleitzahl und Funddatum an das Expertenteam des IfBi geschickt werden. Im vergangenen Jahr beteiligten sich laut Pressemitteilung des BN 1700 Menschen und schossen rund 6900 Fotos. Insgesamt wurden 3040 fleißige Hummeln abgelichtet und vom Hummeltelefon-Team bestimmt.
Trotz mitunter kühler Temperaturen sind bereits einige Hummeln eifrig an den Blüten unterwegs - der perfekte Zeitpunkt, um die Leitung des Hummeltelefons wieder zu öffnen. Ob im heimischen Garten, gemütlich auf dem Balkon oder beim Spaziergang in der Natur: Ausgestattet mit Handy oder Fotoapparat können die fliegenden Brummer abgelichtet werden. Ein Experten-Team nimmt die Fotos unter die Lupe, bestimmt die Hummelart und trägt die unterschiedlichen Funde in eine Karte ein. „Je mehr typische Hummel-Merkmale auf den Fotos abgelichtet sind, desto schneller können wir die Art bestimmen“, erklärt Hummelexpertin Tarja Richter. Trotzdem bittet die Biologin darum, nur maximal drei Fotos zu schicken, damit die Durchsicht nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt und die Nachrichten bald beantwortet werden können.
Die Hummelfunde aus dem Vorjahr lassen sich neun Hummelarten und sechs Kuckuckshummelarten zuordnen. Mehr als ein Drittel der Funde waren Erdhummeln. Mit dem Hummeltelefon möchten BN und IfBI das Bewusstsein für Hummeln fördern. „Hummeln haben eine sehr wichtige ökologische Funktion, doch auch sie geraten immer mehr in Bedrängnis. Die Aktion soll den Teilnehmern Artenkenntnis vermitteln und die Bedürfnisse der friedlichen Brummer erklären“, so Oskar Deichner, Biologe beim Bund Naturschutz.
Hummeln haben eine sehr wichtige ökologische Funktion, doch auch sie geraten immer mehr in Bedrängnis. Die Aktion soll den Teilnehmern Artenkenntnis vermitteln und die Bedürfnisse der friedlichen Brummer erklären.
Fleißig, laut und hörbar unterwegs
- Einordnung: Hummeln gehören zu den Wildbienen bzw. zur Familie der Hautflügler, die immer zwei paar Flügel besitzen.
- Fleißiger als Bienen: Im Gegensatz zu Honigbienen sind Hummeln viel stärker behaart - und eigentlich auch fleißiger, denn sie besuchen bis zu 1000 Blüten am Tag und Honigbienen nur etwa 300.
- In Zahlen: Insgesamt gibt es in Deutschland 41 verschiedene Hummelarten. Davon stehen in Bayern 13 Arten auf der Roten Liste.
- Laute Brummer: „Hummeln können nach den Gesetzen der Aerodynamik eigentlich gar nicht fliegen. Die Flügel sind anscheinend zu klein für den Körper“, sagt Biologe Oskar Deichner. Doch Hummelflügel sind flexibel und drehbar; sie schlagen bis zu 200 Mal in der Sekunde. Dadurch werden die hörbaren brummenden Luftwirbel erzeugt, die für den nötigen Auftrieb sorgen.
- Hummel-Telefon: Wer Hummeln entdeckt und wissen will, um welche Art es sich handelt, kann Fotos mit entsprechendem Funddatum und Postleitzahl über WhatsApp an die Nummer 0151/18460163 schicken oder eine E-Mail an hummelfund[at]ifbi[dot]net senden (Ende der Aktion: 21. Juni).
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