Nabburg
18.06.2023 - 09:46 Uhr

"Katholische Bäume" der Oberpfalz in Nabburg zu sehen

Fotograf Rudi Wilhelm zeigt Baum-Marterln im Schmidt-Haus in Nabburg. Die Ausstellung läuft noch bis zum 6. August.

Journalist Uli Piehler (rechts) würdigt im Schmidt-Haus Nabburg die Fotoarbeiten von Rudi Wilhelm (Zweiter von links) über Baum-Marterln in der Oberpfalz. Nabburgs Bürgermeister Frank Zeitler und zweite Bürgermeisterin Irene Ehemann hatten den Künstler nach Nabburg geholt. Bild: Pammer/exb
Journalist Uli Piehler (rechts) würdigt im Schmidt-Haus Nabburg die Fotoarbeiten von Rudi Wilhelm (Zweiter von links) über Baum-Marterln in der Oberpfalz. Nabburgs Bürgermeister Frank Zeitler und zweite Bürgermeisterin Irene Ehemann hatten den Künstler nach Nabburg geholt.

Er bezeichnet sich selbst als Waldschrat und begeisterten Spaziergänger - der Fotograf Rudi Wilhelm aus Kemnath am Buchberg. In den vergangenen Jahren hat er mit einem Bildband über Scheunen in der Oberpfalz bereits eine Bestandsaufnahme seiner Heimat erstellt. In den vergangenen Monaten hat er sich intensiv mit Baum-Marterln in der gesamten Oberpfalz beschäftigt und diese fotografiert. Über 600 Aufnahmen sind dabei zusammen gekommen - etwa 200 sind in einem neuen Bildband veröffentlicht und rund 30 bis zum 6. August im Schmidt-Haus in Nabburg zu sehen.

Nabburgs Bürgermeister Frank Zeitler hatte Wilhelm bereits im November 2019 beim Spazierengehen im Wald getroffen und war ins Gespräch gekommen. Seitdem sei der Kontakt nicht mehr abgerissen, so Zeitler. Umso mehr freue er sich, dass jetzt die Ausstellung mit den Werken über katholische Bäume in der Oberpfalz im Schmidt-Haus zu sehen sei.

Journalist Uli Piehler aus Freudenberg bezeichnete Rudi Wilhelm in seiner Einführung als Suchenden - der den wunderbaren Spruch "So wos schöins mou ma soucha" mit Leben erfüllt. Für Piehler haben die Baum-Marterl mehrere Eigenschaften: sie sind zum einen einfache Volkskunst und es steckt immer ein Schicksal dahinter. Sie sind Glaubenszeugnis und gleichzeitig sei das Aufstellen ein "anarchischer Akt", weil man dafür wohl in den wenigsten Fällen eine Genehmigung einhole.

Rudi Wilhelm erzählte vom Weg zu den Fotos und über seine Lieblingsbilder, die natürlich auch im Schmidt-Haus zu sehen sind. Er habe zu allen Marterln die GPS-Daten gespeichert. Allerdings hofft er, dass die Menschen sich selbst auf die Suche nach den verschiedenen Bäumen machen. Deswegen sind in der Ausstellung nur die Orte angegeben, in deren Umkreis sich die Bäume befinden.

Die Vernissage wurde von Wolfgang Ignatz aus Amberg musikalisch begleitet und von Nabburgs Zweiter Bürgermeisterin Irene Ehemann, die auch die Koordination der Ausstellung übernommen hatte, eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 6. August jeweils mittwochs und donnerstags von 19 bis 23 Uhr sowie sonntags von 14 bis 18 Uhr im Schmidt-Haus zu sehen.

 
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