(twi) Die 58 Auszubildenden aus den Berufen Kfz-Mechanik, Verkäufer, Einzelhändler und Industriekauffrau/-mann durften in die Rollen von Abgeordneten schlüpfen und waren mit vollem Engagement bei der Sache. Sie verabschiedeten ein neues Gesetz zum Schutz Jugendlicher vor zu hohem Alkoholkonsum und Einschränkungen beim Verkauf und Ausschank von Alkohol.
Iniziiert und geleitet wurde das Projekt „Der Landtag sind wir“ im Rahmen des Sozialkundeunterrichts von Studienrat Christoph Seidel. Die Schülerinnen und Schüler spielten unter Mithilfe der Lehrkräfte Werner Sauer, Anna Wachter und Martina Stör darin Parlamentarier aus allen Fraktionen in Sitzungen, Ausschüssen und im Plenum. Die Teilnehmer gingen voll in ihren Rollen auf und nach vier Stunden Arbeit im „Nabburger Parlament“ hatten sie das Gesetzesverfahren mit - Einbringung – Erste Lesung in der Vollversammlung – Ausschussarbeit – Zweite Lesung im Plenum - hinter sich.
Zur Dritten Lesung und zur Schlussabstimmung sind als Zuschauer die Abgeordneten Alexander Flierl (CSU), Jürgen Mistol (Bündnis 90/Grüne), Franz Schindler (SPD) und Joachim Hanisch (Freie Wähler) anwesend. Unter der Leitung des Parlamentspräsidenten erläuterten Abgeordnete noch einmal die Fraktionsmeinung. Da es keine Einwände und Änderungsvorschläge gab, kam es zur Schlussabstimmung. Durch Aufstehen, bzw. Sitzenbleiben wurde das Gesetz gegen Alkoholmissbrauch mit nur einer Gegenstimme verabschiedet.
Im Anschluss stellten sich die vier Landtagsabgeordneten vor und begründeten dabei, warum sie sich um ihr Mandat beworben haben. Die Abgeordneten antworteten nun auf Fragen der Schülerinnen und Schüler im Sinne ihrer parteipolitischen Einstellungen, teilweise auch kontrovers, was mit großem Interesse verfolgt wurde. So stellten die Schüler/innen konkrete Fragen, z.B. an MdL Flierl, wie er Innenminister Seehofers Äußerung finde, dass an seinem 69. Geburtstag 69 Flüchtlinge abgeschoben worden seien. Er antwortete, dass er sie unglücklich bis unpassend fände. Anschließend wurde die Frage aufgeworfen, welche Aufgaben den Abgeordneten mehr oder weniger Spaß machten, wobei sie auf ihre vielfältigen Tätigkeiten eingingen. Die Abgeordneten der Oppositionsparteien stellten die Wichtigkeit der Opposition heraus. Man könne auch nicht in der Regierung Vieles bewegen, etwa durch Volksentscheid und Volksbegehren. MdL Hanisch verwies dabei auf die Abschaffung der Studiengebühren, die Wiedereinführung des G9 und aktuell auf die Abschaffung der Straßenausbaugebühren. MdL Schindler merkte an, dass man die Regierung mit Anträgen „nerven“ könne und schließlich sei die Aufgabe der Opposition die Kontrolle der Regierung. Den größten Raum nahm zum Schluss die Diskussion um Dieselfahrverbote, Elektroautos und Abgasvorschriften ein. Während MdL Mistol auf das Recht der Bürger auf saubere Luft verwies, kamen Einwände von einigen Azubis. „Ich kann mir als Azubi halt keinen teueren sauberen Wagen leisten“. Ein anderer: „Am Arbeitsplatz darf ich wesentlich mehr Feinstaub haben als auf der Straße“. Einig war man sich schließlich, dass die Wirtschaft gefordert sei, die Grenzwerte einzuhalten.
Christoph Seidel bedankte sich bei den Abgeordneten für ihre Teilnahme und bei den Schüler/innen für ihre gute Mitarbeit.
Nabburg
20.07.2018 - 11:00 Uhr
Der Landtag sind wir
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