Nabburg
27.06.2021 - 10:18 Uhr

Ministerbesuch zum Laufbahnstart bei der Polizei

Nach der Vereidigung sucht Bayerns Innenminister Joachim Herrmann das Gespräch mit den Polizeianwärtern. Er bringt dabei seine "hohe Erwartungshaltung" zum Ausdruck. Im Gegenzug verspricht er ihnen "gute Aufstiegsmöglichkeiten".

Small-Talk mit Innenminister Joachim Herrmann: Nach der Vereidigung entwickelte sich eine lockere Unterhaltung zwischen dem obersten Dienstherrn und dem Polizeinachwuchs. . Bild: Hirsch
Small-Talk mit Innenminister Joachim Herrmann: Nach der Vereidigung entwickelte sich eine lockere Unterhaltung zwischen dem obersten Dienstherrn und dem Polizeinachwuchs. .

Von über 12 000 Bewerbern bekamen 1550 den Zuschlag für eine Ausbildung bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei. Ihre Vereidigung fand dezentral an fünf verschiedenen Orten statt. Am Standort Nabburg-Fichtenbühl legten am Freitag 250 Frauen und Männer ihren Diensteid ab. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nannte "das Recht der Bürger auf Freiheit und Sicherheit" als oberste Maxime. In der Pandemie sei die Umsetzung zum "schwierigen Balanceakt" geworden. Die Polizei habe die Befugnis, in die Freiheit des anderen einzugreifen, so der Minister. Und dies führe nicht selten zu Konflikten.

Den Polizeibeamten schrieb der oberste Dienstherr die Aufgabe zu, die Würde des Menschen zu achten, sie aber gleichzeitig auch vor Übergriffen anderer zu schützen. Joachim Herrmann brachte seine Wertschätzung gegenüber den Sicherheitsorganen zum Ausdruck und versicherte: "Wir sind stolz auf unsere Polizei". Gleichzeitig machte er deutlich: "Menschen mit extremem Gedankengut haben bei der Polizei nichts verloren". Der Innenminister appellierte deshalb an die Anwärter, "Flagge gegen Intoleranz" zu zeigen.

Die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, zählt Herrmann zu den Kernaufgaben der Polizei. Ihm bereitet deshalb die "zunehmende Gewalt gegen Polizeibeamte" Sorge. Im vergangenen Jahr seien 8587 Fälle bekannt geworden. "Das ist inakzeptabel, und das werden wir nicht länger hinnehmen", machte der Innenminister deutlich. Auch die Würde der Polizisten und Rettungsmannschaften sei unantastbar.

Die Staatsregierung habe reagiert, das Polizeipersonal um 8000 auf 45 000 Leute aufgestockt, in die Schutzausrüstung investiert, die Ausbildung auf breitete Beine gestellt und die technische Ausstattung modernisiert. "Im 75. Jahr ihres Bestehens ist die bayerische Polizei größer, stärker und moderner denn ja", ist der Minister überzeugt.

"Auch die Polizei ist mittlerweile digital", versicherte der Leiter der siebten Bereitschaftspolizeiabteilung Sulzbach-Rosenberg mit Außenstelle Nabburg, Stefan Beil. Das 71. Ausbildungsseminar befinde sich in einem "digitalen Pilotprojekt". Die Teilnehmer seien alle mit "dienstlichen Smartphones und Convertibles" ausgestattet und sitzen in "digital classrooms". Der Einsatz der Body-Cams diene der eigenen Sicherheit. Das 71. Ausbildungsseminar besteht aus 38 Frauen und 77 Männern im Alter zwischen 17 und 31 Jahren. Sie stammen aus Bayern und Sachsen. Das 76. Ausbildungsseminar setzt sich aus 35 Frauen und 100 Männern zusammen. 97 von ihnen haben das Abitur.

Der Präsident der Bayerischen Bereitschaftspolizei, Udo Skrzypczak, vereidigte die Anwärter auf die bayerische Verfassung. Dazu spielte das Polizeiorchester die Bayern- und die Deutschlandhymne. Die Polizeiseelsorger Dorothea Jüngst und Martin Zenk wünschten den jungen Polizeibeamten "Mut, Kraft, Besonnenheit und Selbstvertrauen und eine gesunde Rückkehr von den Einsätzen".

Nabburg11.08.2019
 
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