Der Ortsverband hat bei der Nominierungsversammlung am Freitagabend ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Zum einen ist es nach den Worten von Ehrenvorsitzendem Bernd Hofmann - der Frank Zeitler den Mitgliedern als Bewerber vorschlug - gelungen, sich im Vorfeld auf einen Kandidaten zu einigen. Das sei oft anders gewesen. Ortsvorsitzender Tobias Knechtel und der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Hans-Georg Dobler haben verzichtet. Zum anderen darf sich Frank Zeitler "Mister 100 Prozent" nennen.
Rund 100 Gäste
Für einige wenige Sekunden war es still beim "Kräuterbeck", als der Wahlausschussvorsitzende, Stadtrat Michael Giesl, das Ergebnis bekannt gab. Von 39 gültigen Stimmen entfielen bei der Nominierung 39 auf den Bewerber. Eine Stimme war ungültig. Das brachte dem 50-Jährigen stehende Ovationen von den Mitgliedern ein. Insgesamt kamen rund 100 Nabburger, darunter auch Vereinsvertreter, zur Veranstaltung, die das "Duo Merlin" aus Wernberg-Köblitz musikalisch begleitete.
Ruhig und kompetent
Sie hörten aus dem Munde von Bernd Hofmann, dass er den Niederlassungsvertriebsleiter eines Ver- und Entsorgers als "ruhigen, sachlichen, vor allem aber kompetenten und ausgeglichenen Mitstreiter" erlebe. Er habe sich nie in den Mittelpunkt gedrängt. Durch seine Auslandserfahrung verfüge er über absolute Weltoffenheit und sei ein Menschenkenner. Als Sohn des langjährigen Abgeordneten, des Staatssekretärs a. D. Otto Zeitler, der erkrankt fehlte, habe Frank Zeitler positive wie negative Auswirkungen eines Politikerhaushalts kennengelernt. Er könne gut einschätzen, was das Bürgermeisteramt mit sich bringe. Hofmann bat um ein deutliches Votum. Deutlicher konnte es dann nicht sein.
Themen skizziert
Frank Zeitler bezeichnete es bereits als Ehre, dass ihm, der 2018 sein Stadtratsmandat niedergelegt hat, die Kandidatur angetragen wurde. Als erstes sei ihm für sein Ja allerdings wichtig gewesen, dass Frau und Sohn, die am Freitag da waren, sich aber völlig im Hintergrund hielten, hinter ihm stehen. Der Bürgermeisterkandidat wollte noch nicht auf den Wahlkampfmodus umschalten, skizzierte aber ein paar Themen, zum Beispiel den Lärm durch A 93 und Elektrifizierung der Bahnstrecke. Seiner Auffassung nach entsteht eine "Riesenlärmschneise", die für Nabburg existenziell werden könnte. Er sieht es als legitime Aufgabe eines Stadtoberhauptes an, das Beste für die Kommune zu fordern.
"Die Stadt braucht keinen Wirtschaftsförderer", streifte er ein weiteres Thema. Zwei Dinge rückte er in den Vordergrund: "Ich möchte keinen Wahlkampf führen, der gegen Parteien und Personen gerichtet ist." Er stehe auf eigene Ideen und Vorstellungen. Er werde auch keine Versprechungen abgeben, nur um gewählt zu werden.
Nabburg 2030
Ortsvorsitzenden Tobias Knechtel zufolge will die CSU das Projekt "Nabburg 2030" ins Leben rufen, die Ärmel hoch krempeln und anpacken. JU-Vorsitzender Kilian Gradl hält "die Zeit für einen Umbruch jetzt gekommen" - ein Ausbrechen aus alten Fahrwassern. Darunter versteht er auch, junge Kandidaten zu unterstützen. Dem Vernehmen nach soll es eine verjüngte Liste geben. Sie wird am 4. Dezember ab 19 Uhr im Gasthof "Schwarzer Adler" aufgestellt.
Ich möchte keinen Wahlkampf führen, der gegen Personen oder Parteien gerichtet ist.
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