"Ich schwebe noch in der Wolke", antwortet Markus Hofmann lachend auf die Frage von Oberpfalz-Medien, ob er die Würdigung von Potsdam schon verarbeitet hat. Dass ihm der Ablauf des Ehrenabends am 9. September mit der Aufnahme in die "Hallo Fame" der GSA noch präsent hat, ist bei einem Gedächtnistrainer nicht der Nachfrage wert. Der 48-Jährige spricht von "einem der emotionalsten Abende, die ich je erlebt habe". Und erlebt hat der Mann, der seit 2002 als Redner und Gedächtnistrainer nicht nur auf großen Bühnen sondern auch vor vielen Leuten steht, schon viel. Aber: "Meine Eltern waren da und mein Sohn." Das hat ihn berührt, seine Eltern nicht minder.
Stolz und dankbar
Und er kommt auf seine Eltern, die Nabburger Bernd und Vroni Hofmann zu sprechen, die ihm das alles ermöglicht haben. Markus Hofmann kramt in seinem Gedächtnis und beschreibt, als wäre es gestern und nicht vor über 20 Jahren gewesen, die Situation. Er wollte nicht mehr bei einem Geldinstitut, eine sichere berufliche Bank, arbeiten, sondern eine Sprecherausbildung, ein Schritt in eine ungewisse Zukunft, machen. 10000 Euro sollte er dafür auf den Tisch legen. "Ich habe meine Mama angerufen, ihr erklärt, dass ich Speaker werden will. Sie und auch Papa haben mir das nicht ausgeredet." Die Eltern zahlten in eine Ausbildungsversicherung ein und lösen diese kurzerhand auf. "Wenige Tage später haben sie mir das Geld überwiesen, deswegen bin ich das, was ich heute bin", sagt er. Stolz, aber auch Dankbarkeit schwingen in seiner Stimme mit.
Vergleich mit Tom Sawyer
Vielleicht spielt er aber damals schon seine Fähigkeit aus, die Laudator Michael Rossié, der im Rednerverband mehr als zehn Jahre als Vizepräsident und zwei Jahre im Vorstand engagiert war, so beschreibt: "Er ist der wahre Bruder von Tom Sawyer, der den Zaun streichen muss und die anderen Kinder dazu kriegt, den Zaun zu streichen und auch noch dafür zu bezahlen." Sei's drum. Die "Hall of Fame" vergleicht Markus Hofmann mit dem Gewinn der Champions-League, als Sohn des Bayern-Fanclub-Präsidenten ein nahe liegender Vergleich. "Damit habe ich erst in 15 Jahren gerechnet. Ich bin ja noch keine 50." Ob er jetzt auf dem Gipfel ab- oder kürzer treten will? Das ist für Markus Hofmann keine Option. "Jetzt geht es erst richtig los", verspricht er.
Er hat sich zum Lerncoach weitergebildet und will sein Wissen Pädagogen, Erziehern und Eltern vermitteln. Wie lernt man beispielsweise schnell und effektiv Vokabeln? Markus Hofmann, der in München lebt, spricht davon, dass auch "das Bildungssystem neu zu denken" wäre. Es geht außerdem darum, parat zu haben, wo im Kopf was abgespeichert ist, um es genau dann abzurufen, wenn es gebraucht wird. "Wir schaffen es mit der Medizin, dass Menschen immer älter werden, aber sie müssen auch geistig flexibel bleiben, fit bis ins hohe Alter", kommt Markus Hofmann auf eine andere Zielgruppe für Lerncoaching zu sprechen. "Die nächsten Jahre geht es weiter", prophezeit er. Nicht zuletzt dazu spornt ihn die Ehrung an.
German Speakers Association (GSA)
- Berufsverband für professionelle Redner, Trainer und Coaches im deutschsprachigen Raum.
- Die GSA ist unterteilt in Regionalgruppen, zum Beispiel Regionalgruppe München.
- Höhepunkt des Jahres ist am zweiten Septemberwochenende "Rock the Stage" mit der Aufnahme neuer Mitglieder in die Hall of Fame.
- Preisträger 2023: Markus Hofmann und Monika Matschnig
- Frühere Preisträger: Eckart von Hirschhausen, Rüdiger Nehberg, Emil Steinberger, Ulrich Wickert und Pater Anselm Grün.
- Dachverband der GSA ist die Global Speakers Federation (GSF)
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