Alpha und Omega lagen im Leben von Josef Lobinger eng beieinander, der über 40 Jahre in Hohenkemnath bei Ursensollen als Pfarrer wirkte.
Am 6. Januar 1926 als eines von fünf Kindern des „Peternbauern“ in Eckendorf geboren, führte der tägliche Fußweg des kleinen Josef nach Perschen zur Schule gleich neben der Kirche. Seine weitere erfolgversprechende Ausbildung am humanistischen Gymnasium Regensburg wurde 1945 jäh unterbrochen durch den Kriegsdienst, aus dem er jedoch mit Gottes Segen nach dem Untergang eines mit 1500 Passagieren beladenen Schiffes als einer der 300 Geretteten glücklich zurückkehrte.
Dem 1948 nachgeholten Abitur folgten ein Theologiestudium und 1954 die Priesterweihe durch Erzbischof Michael Buchberger. Zehn Jahre und drei Kaplanstellen (Neukirchen bei Hagn, Hunderdorf und Obertraubling) später wurde ihm 1964 seine erste und einzige Pfarrerstelle in Hohenkemnath bei Ursensollen übertragen, die er über 40 Jahre bis zum Ruhestand innehatte. Neben seiner Tätigkeit als Religionslehrer an der Volksschule, als geistlicher Beistand und Amtsträger in vielen Vereine, zudem Erneuerer des alten Kirchengebäudes durch einen 1968 entstandenen modernen Bau, Initiator einer neuen 1990 eingeweihten Orgel und zuletzt 2003 der Errichtung des Pfarrheims, begleitete er als Seelsorger Generationen von Gläubigen auf den Stationen ihres christlichen Lebens.
Seit den Anfangsjahren versorgt durch seine Schwestern Anna, verunglückt 1985, und nachfolgend Maria, zog er 2009 in deren Begleitung zum wohlverdienten Ruhestand in die Heimatpfarrei Nabburg um, nicht ohne in der Kapelle des neuen Domizils „Arche Noah“ weiter wöchentlich Gottesdienst zu feiern und sich dazu ausgiebiger den Interessen an Zeitung, Fernsehen und Computer zu widmen. Nicht zu vergessen, die bis zuletzt aktive Teilnahme am Leben in der Pfarrei Nabburg, die ihm anlässlich des Diamantenen Priesterjubiläums sowie zum 90. Geburtstag besonders feierlich gestaltete Feste schenkte.
Was dem nunmehr „Bischöflichen Geistlichen Rat Josef Lobinger“ der Glaube zeitlebens bedeutete, beantwortete er in einem Interview so: „Glaube ist die Antwort des Menschen an Gott, der sich den Menschen offenbart und schenkt und ihm auf der Suche nach dem letzten Sinn seines Lebens Licht in Fülle bringt.“
Sterberosenkranz mit Requiem ist am Freitag um 13.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Nabburg. Die Beerdigung findet im Anschluss in Perschen statt.
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