In einer gemeinsamen Presseerklärung kritisieren die Stadtratsfraktionen von ÜPW, ÖDP und SPD die geplante Schließung der Landwirtschaftsschule in Nabburg vehement.
In dem Schreiben, das ÜPW-Sprecher Helmut Ertl unterzeichnete und auch im Namen seiner beiden Fraktionssprecher-Kolleginnen Evi Thanheiser (SPD) und Heidi Eckl (ÖDP) in der Redaktion von Oberpfalz-Medien abgab, heißt es zunächst: "Während der Stadtratssitzung am vergangenen Dienstag erreichte uns die Hiobsbotschaft vom Ministerratsbeschluss des gleichen Tages, dass die seit über 100 Jahren in Nabburg angesiedelte und ebenso lange zur Schulstadt Nabburg gehörende Landwirtschaftsschule aufgelöst und ersatzlos gestrichen werde". Stattdessen solle die Landwirtschaftsschule in Cham weiterbestehen.
Die Verfasser der Presseerklärung fühlten sich an die Auflösung des BGS-Standortes in Nabburg erinnert. Auch hier hätten eigentlich alle Argumente für Nabburg gesprochen. "Alleine schon die oberpfalzweit optimale Verkehrsanbindung hätte hier eigentlich den Ausschlag für Nabburg geben müssen", heißt es in dem Schreiben weiter.
Offensichtlich sei aber auch in diesem Fall der Einfluss der örtlichen Mandatsträger in München nicht groß genug gewesen, kritisieren die Verfasser. Gegen den neuen Chamer Bürgermeister Martin Stoiber, den dortigen Landrat Franz Löffler und den Landtagsabgeordneten Gerhard Hopp "hatten ganz augenscheinlich Frank Zeitler, Thomas Ebeling und Alexander Flierl das Nachsehen", schreiben die drei Fraktionen und fordern die CSU-Mandatsträger im Landkreis auf, unverzüglich tätig zu werden, um diesen Beschluss zu revidieren.
Kritische Töne kommen auch in Richtung des neuen Nabburger Bürgermeisters Frank Zeitler: Dieser hätte nach Ansicht der ÜPW, ÖDP und SPD "gut daran getan, sich in dieser Sache zu engagieren". Stattdessen habe er auf der anderen Seite der Straße – dort soll das "Einkaufszentrum im Naabtal" entstehen – einen Vertreter der Firma "Ratisbona" zum Rapport ins Rathaus zitiert.
Ohne diesem die Chance zu geben, sich zu rechtfertigen, habe Zeitler dann von "davon schwimmenden Fellen", "Galgenfristen" und "Alternativen" im Zusammenhang mit dem laut ÜPW, ÖDP und SPD sowieso nicht mehr zu verhindernden Einkaufszentrum gesprochen.
Sollte die Landwirtschaftsschule tatsächlich nicht mehr zu retten sein, schlagen die drei Fraktionen vor, zu prüfen, ob die dann frei werdenden Räume eventuell für Kita- oder Kindergartengruppen angemietet werden könnten. Dann müsste der neue Kindergarten in Diendorf nicht so groß dimensioniert werden und könnten auch erhebliche Kosten eingespart werden.
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