Mit einem Jahr „Corona-Verspätung“ war Ulla Meinecke zu Gast am Schafferhof, eine Pop-Ikone der 80er und 90er Jahre, damals in einem Atemzug genannt mit Größen wie Udo Lindenberg oder Marius Müller-Westernhagen. Noch heute gilt sie als „Grande Dame“ der deutschsprachigen Popmusik. Dass sie das tatsächlich ist, bewies sie mit einem eindrucksvollen, meist ruhigen und nachdenklichen, bisweilen aber auch swingendem und groovigen Programm.
Anhand vieler Geschichten und Anekdoten aus ihrem bewegten Leben erklärte sie zwischen den Songs ihre Erinnerungen, Gedanken, Meinungen und Träume – mal melancholisch, mal ironisch, mal poetisch. Mit Reinmar Henschke hatte Meinecke einen herausragenden musikalischen Partner dabei, der sie kongenial an Piano, Organ, Vocoder und Drumcomputer begleitete.
Meineckes Musik und Texte – auch das wurde deutlich – sind zeitlos und keinerlei Moden unterworfen. Zu hören bekamen die Besucher unter anderem Titel wie „Zu alt“, „Der alte Seemann“, Rio Reisers „Junimond“ sowie „Der Mann im Mond ist ein Mädchen“, entstanden mit dem „Prinzen“-Sänger Tobias Künzel. Aus Paul Simons „Fifty ways to leave your lover“ machte sie an diesem Abend „50 Tipps, ihn zu verlassen“. Und ganz zum Schluss gab es ihren größten Hit zu hören – nämlich „Tänzerin im Sturm“. Der Lohn war langanhaltender Applaus.
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