Flo Mega ist ein alter Hase im Musikgeschäft. Die musikalische Reise des 45-Jährigen begann 1994, als er erstmals eine Bühne betrat und seine Wurzeln in der Subkultur fand. Sein Durchbruch gelang ihm 2011 mit dem Debütalbum „Die wirklich wahren Dinge“ und der Hitsingle „Zurück“. Deutschlandweite Bekanntheit erlangte er im gleichen Jahr mit dem zweiten Platz beim Bundesvision-Song-Contest. Der Soulsänger entwickelte sich im Laufe der Zeit durch die Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern wie Mark Forster, Nico Suave, den „Fantastischen Vier“ oder Samy Deluxe ständig weiter.
Auf dem Schafferhof saß der Bremer Sänger am Mittwochabend auch an den Drums. „Habe ich in den letzten Jahren ausgebaut. Musiker sind teuer. Man muss ja sparen, weil einem das Finanzamt die Kohle wegnimmt“, bemerkte er dazu. Unterstützt wurde er von seinen beiden hervorragenden musikalischen Begleitern Alex Eckert (Gitarre) und Gerald Wilms (Kontrabass, E-Bass und Mundharmonika). Nach den letzten anstrengenden Wochen auf seiner Tour fühlte er sich bei dem Gig auf dem Schafferhof richtig entspannt. Das Glockenläuten am Morgen sei der beste Snooze gewesen. Bei der Moderation plauderte er locker und cool ohne festes Konzept und kam dabei bestens bei seinem Publikum, den „Zoigl Jehovas“ an.
Seine Musik bleibt bis heute experimentell und entzieht sich jeglicher Kategorisierung. Sie ist zeitlos, eine Mischung aus feinem Soul und gejazzten Harmonien und groovte mächtig wie bei „Soul Brother“, „Hinter dem Burnout“ oder „Moin moin Universum“. Seine Texte sind ehrlich und kompromisslos. Er verarbeitet seine Lebenserfahrungen und Gefühle. Den Titel „Philosoph der Stadt“ hat er geschrieben, weil er neidisch auf seinen Bruder – dem besseren Musiker – war. „Ich lebe an der Armutsgrenze, gleich neben dem Gelobten Land“ singt er in seinem Titel „DDR“. Damals arbeitete er in Westberlin und lebte in Ostberlin. Am Ende vieler seiner Songs improvisierte er spontan seine Texte und Musik und jammte nach Lust und Laune, sehr zur Freude des Schafferhof-Publikums.
Nach zwei Stunden ohne Pause hatten die Zuhörer noch nicht genug und forderten Zugabe. Die gab es mit seinem Hit „Zurück“ („Ich bin zurück von dort wo der Pfeffer wächst“). Insgesamt hinterließ das „Trio Mega“ zum Konzertauftakt auf dem Schafferhof einen hervorragenden musikalischen Eindruck.
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