Das Gespräch ist erst wenige Minuten alt, da merkt man: Da redet einer, der das Herz am rechten Fleck hat. Pater Hans Pfeifer – „mit zwei f, eines vor und eines nach dem ei“ – verbringt derzeit einen Teil seines Heimaturlaubs in der Grenzlandpfarrei und genießt die Tage bei der Familie von Albert Kick in Faislbach.
Den Georgenberger Altbürgermeister kennt der Geistliche bereits seit 1999. „Es war am 20. April 1999, als Albert in Kampala in Uganda Pater Karl Hartl besucht hat“, blickt Pfeifer zurück. Und seit dieser Zeit sehen sie sich in regelmäßigen Abständen, auch schon ein paar Mal im fernen Afrika. Die Freundschaft mit der Familie Kick war auch mit ein Grund, dass der Pater im Juli vor drei Jahren Kicks Tochter Johanna und Jochen Grünthaler getraut hat.
Den insgesamt zweimonatigen Urlaub in Deutschland nutzt der gebürtige Münchner, der im Stadtteil Freimann unweit der Allianz-Arena zur Welt kam und ein begeisterter Fußball-Anhänger ist, vor allem für Besuche bei seiner Mutter. „Sie ist 88 Jahre alt und noch ganz gut drauf“, lässt der Pater wissen. „Und auch bei meinen Geschwistern bin ich immer wieder gerne.“ Das gilt auch für Treffen „mit meinem guten Freund Pater Karl Hartl.“ Außerdem genießt er den Kontakt mit Menschen, der sich in seiner Aussage „Das ist für mich auch Urlaub“ widerspiegelt.
Urlaub ist für den wortgewandten 65-Jährigen auch, im Naturfreibad in Neukirchen zu St. Christoph zu schwimmen. „Am besten gleich am Morgen, da ist das Wasser einfach herrlich“, schwärmt er von der Qualität des Badeweihers. Sport hat ihn übrigens schon in jungen Jahren fit gehalten. „Ich habe in jungen Jahren aktiv Fußball gespielt“, erzählt Pfeifer. Allerdings musste er seine Leidenschaft nach einem Sportunfall leider aufgeben.
Da hatte er nach dem Schulabschluss seine erste Berufsausbildung als Elektriker im damaligen Bundesbahn-Ausbesserungswerk hinter sich. „Das war aber nichts für mich“, erzählt er. Also hat er im Kreiskrankenhaus Ebersberg eine weitere Ausbildung als Krankenpfleger absolviert. „Mir ist aber das Spirituelle abgegangen“, blickt er zurück.
Nach einem Jahr Zivildienst in Wales und einem Aufenthalt in Hamburg lebte er in Frankfurt am Main zehn Monate in der Gemeinschaft der Weißen Väter. „Da wurde der Grundstein gelegt, das Priesteramt anzustreben“, blickt Pfeifer zurück, und es folgte das Noviziat im schweizerischen Fribourg. Ohne Abitur konnte er aber in Deutschland nicht studieren. „In England war das aufgrund meiner zwei Berufsausbildungen möglich“, erzählt er.
Nach dem Philosophie-Studium und einem Praktikum in Uganda von 1981 bis 1983 ist dann die Entscheidung gereift. „Ich werde Afrika-Missionar bei den Weißen Vätern.“ Theologie studierte er dann von 1983 bis 1986 in London und wurde in der Münchner Pfarrei St. Albert zum Priester geweiht. Weitere Stationen waren dann wieder Uganda (vier Jahre), weitere vier Jahre in Trier, dann wieder Uganda (1998 bis 2001). Von 2001 bis 2008 war Pfeifer als Ausbilder für Studenten in Indien tätig, bevor sich dreieinhalb Jahre Wirken in Tansania anschlossen. 2012 ging es dann wieder zurück nach Uganda, wo er erneut als Ausbilder wirkt.
„Wie lange möchten sie noch in Uganda bleiben?“ Die Antwort auf die abschließende Frage kommt prompt: „Wenn der Herrgott mitmacht und ich gesund bleibe, auf jeden Fall noch ein paar Jahre.“ Am 18. September geht’s erst einmal zurück nach Uganda. Der nächste Heimaturlaub kommt aber bestimmt.
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