"Die Ansprüche der Bürger an ihren Internetanschluss steigen ständig. Mit der heutigen Unterschrift werden wir zusammen mit der Telekom rund 970 Haushalte in unseren Gemeindegebieten an das Glasfasernetz anschließen": Der Neukirchener Bürgermeister Peter Achatzi sprach diese Worte auch im Namen seines Weigendorfer Kollege Reiner Pickel. Beide setzten im Rathaus der Verwaltungsgemeinschaft Neukirchen ihre Unterschriften unter einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom, die den Zuschlag für das Ausbauprojekt bekommen hat.
Beim dem Termin wurde aber auch klar: Nicht alle Orte profitieren von dem geförderten Ausbau. In den Weigendorfer Gemeindeteilen Oed und Högen stehen den Nutzern stellenweise schon mehr als 100 Mbit pro Sekunde zur Verfügung, die als Hürde in der bayerischen Gigabit-Richtlinie stehen. Diese Orte finden deshalb keine Aufnahme. Auch der innere Kern von Neukirchen muss weiter mit dem vorhandenen Netz auskommen, weil der derzeitige Betreiber Vodafone eine höhere Datenrate anbieten kann.
Die Profiteure des Kooperationsvertrags sind die Bewohner von 656 Gebäuden überwiegend außerhalb des Kerngebiets von Neukirchen bzw. Weigendorf. Für Neukirchen kündigt Telekom-Kommunalberater Enrico Delfino einen eigenwirtschaftlichen Ausbau im Visier, der demnächst mit einer offiziellen Absichtserklärung auch entsprechend kommuniziert werden soll.
Sebastian Krysa von der Breitbandberatung betonte, dass der geförderte Ausbau den Nutzer keinen Cent koste. "Wenn man den Leitungsweg im Haus vorbereitet, dann verlegen die Techniker das Glasfaserkabel bis zu 30 Meter Länge auch kostenfrei. Auch wenn man heute für Glasfaser noch keinen Nutzen sieht, sollte man es bis ins Haus legen lassen. Später kostet das Geld. Zudem wird damit die Immobilie aufgewertet."
Delfino trat Befürchtungen entgegen, dass der sogenannte Gestattungsvertrag Tarifklauseln enthalte. Dem sei nicht so, versicherte er. Die Unterschrift des Anschließers sei nötig, damit Telekom-Mitarbeiter rechtssicher das Grundstück betreten dürften.
Irgendwann einmal werde das Glasfaserkabel die alten Kupferleitungen komplett ersetzen. Die alten stromfressenden Verteilerkästen würden dann rückgebaut - "vielleicht erst in 10 oder 15 Jahren, aber der Zeitpunkt wird kommen", war sich Delfino sicher.
Glasfaserausbau in Neukirchen und Weigendorf
- Netzlänge: 146 Kilometer
- Verteiler: 25
- Fertigstellung: voraussichtlich Mitte 2025
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