In Neukirchen ist ein Originalflugblatt aus dem Zweiten Weltkrieg aufgetaucht. Dieses Flugblatt wurde von alliierten Flugzeugen in den letzten Kriegsmonaten über dem Gemeindegebiet abgeworfen. Es diente der psychologischen Kriegsführung, um die Bevölkerung über die tatsächlichen Geschehnisse der Kriegszeit und die Zeit danach zu informieren.
Der Besitz und die Verteilung dieser Flugblätter waren streng verboten und wurden hart bestraft. Die Strafen reichten von Gefängnis bis zu noch schlimmeren Konsequenzen. Ein junger Neukirchener fand das Flugblatt und konnte es über das Kriegsende retten.
Tragödie in Röckenricht
In Röckenricht, einem Ort nahe Neukirchen, ereignete sich kurz vor Kriegsende eine Tragödie. Am 20. April 1945 wurde ein 19-jähriger Wehrmachtssoldat wegen eines angeblichen Uhrendiebstahls standrechtlich erschossen. Zeitzeugen zufolge war der Diebstahl nicht bewiesen. Der junge Soldat beteuerte bis zuletzt seine Unschuld.
Der Soldat wurde am Ort seiner Hinrichtung, dem sogenannten „Kleinen Berg“, in einem schlichten Soldatengrab beigesetzt. Anfang der 1950er Jahre wurde der Leichnam exhumiert und auf einen Soldatenfriedhof nach Regensburg überführt. Das Schicksal des jungen Soldaten, der unschuldig hingerichtet wurde, bleibt unvergessen. Auch wenn keine Zeitzeugen mehr leben, ist die Tragödie in der Erinnerung der Menschen lebendig.
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