1898 hat der Bienenzuchtverein Sulzbach seinen Wirkungskreis mit der Gründung von acht Ortsgruppen auf den Umkreis der Stadt ausgedehnt. Eine davon entstand auch in Neukirchen. Genaue Unterlagen existieren zwar nicht mehr, aber da die Neukirchener Imker 1997 den 100. Geburtstag gefeiert haben, entschieden sie sich, diese Zählung beizubehalten. So stand nun 2022 das 125-Jährige an.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Peter Zagel skizzierte Georg Ertel. Erst seit den 50er-Jahren lasse sie sich anhand von Zeitungsauschnitten und Aufzeichnungen detailliert nachvollziehen. 16 Probeimker habe der Verein in den vergangenen zehn Jahren zu Imkern ausgebildet; zwölf von ihnen beschäftigten sich nach wie vor aktiv mit Bienen. Öffentlichkeitsarbeit werde unter anderem mit der regelmäßigen Teilnahme am Ferienprogramm betrieben. "Derzeit hat der Verein 48 Mitglieder. Vier Imkerinnen und 15 Imker haben insgesamt 110 Bienenvölker", nannte Ertel einige Zahlen.
Die Grußworte eröffnete Bürgermeister Peter Achatzi mit einem Lob des Dienstes der Biene an der Blüte. Landrat Richard Reisinger schlug ihn daraufhin mit einem Schmunzeln als nächsten Probeimker vor. 125 Jahre interpretierte der Kreisvorsitzende Andreas Royer als "Ansporn für die Zukunft, sich für eine intakte Natur einzusetzen".
Richard Schecklmann, der Bezirksvorsitzende Oberpfalz, ließ wissen, dass der Bienenhof Aschach verkauft werde. "Wir werden aber etwas Neues schaffen, um weiterhin Imker aus- und fortbilden zu können", versprach er. Angesichts eines Durchschnittsalters von 60 Jahren empfahl Pfarrer Roland Klein, sich vielleicht nach einem zweiten Standbein umzusehen, wenn die Jugend ausbleibe. Passenderweise überreichte er den beiden Vorsitzenden als Geschenk zwei Flaschen selbst angesetzten Honigwein.
Nach den Ehrungen langjähriger Mitglieder beleuchtete Dr. Ingrid Illies vom Institut für Bienenkunde die ökologische und wirtschaftliche Aspekte der Imkerei. 2020 produzierten in Deutschland 1,1 Millionen Bienenvölker 33.700 Tonnen Honig. Bei einem Verbrauch von 88.000 Tonnen betrage die Selbstversorgung rund ein Drittel. Das hielt die Referentin für ausbaufähig. Bei einem durchschnittlichen Preis von 5 Euro für ein Glas Honig betrage die Wirtschaftsleitung der Bienen in Deutschland 337.000.000 Euro.
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