Sie bewahren seit Jahrhunderten das "Siebenergeheimnis" und sind trotzdem kein Geheimbund: Feldgeschworene wachen über Grenzen und üben damit eines der ältesten Ämter der kommunalen Selbstverwaltung aus. Belegt ist es seit dem 12. Jahrhundert. Jetzt ließ sich in der Gemeinde Neukirchen ein weiterer Gemeindebürger für diese Aufgabe begeistern. "Es ist gar nicht so leicht, neue Feldgeschworene zu finden", sagte Bürgermeister Peter Achatzi vor der Vereidigung von Manfred Meyer im Rathaus.
Der Eid schließt die Treue zur bayerischen Verfassung, die unparteiische und gewissenhafte Erledigung der Aufgaben und die Bewahrung des "Siebenergeheimnisses". Feldgeschworene kennzeichnen die Lage von der Grenzpunkte mit sogenannten Siebener-Zeichen aus dauerhaftem Metall, die meist besonders geformt und beschriftet sind. Sie werden im Bereich des Grenzsteins in einer bestimmten Anordnung, die nur der Feldgeschworene kennt, ausgelegt. An Form und Lage der Zeichen vermag er Manipulationen am Grenzstein festzustellen. Heute unterstützen Feldgeschworene vor allem die staatlichen Vermessungsbehörden bei Grundstücksvermessungen. Aber auch für Privatbürger dürfen sie Grenzzeichen suchen, aufdecken sowie sichern und versetzen.
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