Wenn Mauern reden könnten, hätten sie im Neukirchner Hof einiges zu erzählen. Von vielen schönen Stunden, aber auch von ernsten und traurigen Ereignissen. Genrationen von Gästen aus nah und fern genossen die Gastlichkeit des Traditionswirtshauses. Jetzt will die Gemeinde Neukirchen den Betrieb fit für die Zukunft machen.
Bei einem Ortstermin im Neukirchner Hof sollten die weiteren Schritte für die Modernisierung und die Zeitschiene für den Pächterwechsel des Landhotels besprochen werden. „Wir haben die Zusage für die Aufnahme der Sanierung im Rahmen des Förderprogramms ‘Innen statt Außen', das zusammen mit dem Dorferneuerungsprozess durchgeführt wird. Bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten können so abgerufen werden und entlasten die Gemeinde, die ja Eigentümer des Hotelgasthofes ist, stark“, erläuterte der Bürgermeister.
Auch der Betreiber könne aus Fördermitteln für Kleinstunternehmer unterstützt werden. Vorausgegangen war ein Gutachten des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) über die nötigen Maßnahmen zur Sanierung und Zukunftssicherung des Objekts. Für die Förderung wurde der vorzeitige Maßnahmenbeginn genehmigt, wodurch schon jetzt die Vergabe einer Planung erfolgen kann.
„Bei einer Klausur des Gemeinderates noch in der vergangenen Periode wurde der Grundsatzbeschluss gefasst, den Neukirchner Hof weiter in Gemeindebesitz zu belassen und für die gastronomische Nutzung zu modernisieren“, umriss Zweiter Bürgermeister Christian Sperber die Ausgangslage. Das als eines der 100 besten Heimatwirtshäuser vom bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnete Haus habe seine Funktion als Veranstaltungsort für zahlreiche Aktivitäten der Vereine und Gruppen der Gemeinde über die Jahre gefestigt.
Das Pächterehepaar Heinz und Renate Engelhardt erläuterte sein Geschäftsmodell, das seit vielen Jahren den Betrieb gesichert habe. Ein wichtiges Standbein stellten Hochzeitfeiern und Kulturveranstaltungen dar, für die der große und einladende Saal gerne gebucht werde. „Wenn unsere Pachtzeit im November 2022 nach 25 Jahren zu Ende geht, kann ein Nachfolger ein funktionierendes Gesamtpaket übernehmen“, war das Pächterpaar überzeugt. Die nötigen Ausrüstungsgegenstände für den Gastro- und Saalbetrieb sowie den Biergarten könnten abgelöst werden.
Für die Gemeinde beginne jetzt die Suche nach einem Nachfolger für das Pachtverhältnis, erklärte Bürgermeister Achatzi. Die Gemeinde sei daran interessiert, einen guten Übergang zu gestalten, bei dem der neue Pächter seine Ideen auch bei der Modernisierung mit einbringen könne. In Absprache mit dem Amt für Ländliche Entwicklung werde derzeit ein geeigneter Planer für den Modernisierungsprozess gesucht und dann, in Abstimmung mit dem Gemeinderat, beauftragt.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.