Ein Virus hat in den letzten Monaten vieles torpediert, aber auch Entwicklungen beschleunigt und neue Vorgehensweisen sowohl in der Wirtschaft als auch im besonders coronagebeuteltem Schulbetrieb erzwungen. Die Digitalisierung war in der Pandemie ein enorm wichtiger Schlüssel, um die plötzlich auf die Schulen einprasselnden Probleme in den Griff zu bekommen. Die Mittelschule Neunburg war vorbereitet. Sie nahm erfolgreich an der Gestaltung des bayernweiten Modellversuchs „Digitale Schule 2020“ teil. Nun geht es einen Schritt weiter.
Laut Mittelschulrektorin Irene Träxler lag es auf der Hand „sich um das neue Modellprojekt „Prüfungskultur innovativ“ zu bewerben“. Ziel des neuen Vorhabens ist die Klärung der Frage, wie Leistungserhebungen in Zukunft digital gestaltet werden können und welche Formen es neben den klassischen Prüfungen alternativ zu entwickeln gilt.
Guter Ruf
Kultusstaatssekretärin Anna Stolz (Freie Wähler) informierte sich nun aus erster Hand im Beisein des stellvertretenden Landrates Richard Tischler, dem digital zugeschaltetem Schulverbandsvorsitzenden Martin Birner, seinem Stellvertreter Markus Schiesl aus Altendorf und dem Schulamtsdirektor und fachlichen Leiter des Schulamts Schwandorf, Johann Hilburger, über die digitale Entwicklung an der Neunburger Vorzeigeschule.
Rektorin Irene Träxler betonte bei der Begrüßung „den hohen Stellenwert der Mittelschule und den guten Ruf der Absolventen in Handwerk und Industrie“. Der Schulverbandsvorsitzende Martin Birner ergänzte: „Wir sind stolz darauf, die Schüler so gut versorgen zu können, da wir gut aufgestellt sind“.
Innovative Lösungen
Staatssekretärin Stolz outete sich als „Fan der Mittelschule, da sie eine ganz wichtige Schulart ist“. Michael Weiß stellte kurz das an der Neunburger Schule laufende Modellprojekt „Klima bewegt“ vor. Ein ausgeklügeltes und sehr effektives Tutorensystem, das die Medientutoren Magdalena Stengl und Niklas Duscher den Besuchern näherbrachten, beeindruckte die Staatsekretärin ebenso, wie die anschließenden Besuche in verschiedenen Klassen. Die digital bestens ausgestatteten Klassen 5c und 6c gewährten den Besuchern einen Einblick in das Arbeiten mit den digitalen Medien. Während die Fünftklässer noch erste Gehversuche mit schulischen Geräten machen und sich unter Anleitung des Lehrers Johannes Hegel mit der Thematik „Ernährung“ befassten, arbeitete die sechste Klasse unter Leitung der Lehrkraft Tobias Schloder bereits professionell an einem „Europathema“. Dass hier ein jeder Schüler bereits ein eigenes Tablet hat, zeigt die große Akzeptanz in der Elternschaft. „Wichtig ist, dass Schüler Schülern helfen“, so die Schulleiterin Träxler.
Auch die Techniksparte kam nicht zu kurz. Im Werkraum bauten Schülergruppen der Klasse 8M mit Lehrer Tobias Krug eine Klingel zusammen. Dazu erstellten sie ein Lernvideo, das als alternative Leistungsfeststellung dient. Solche Lernprodukte sollen im neuen Projekt „Prüfungskultur innovativ“ zunehmend Eingang finden und so die klassischen Leistungsnachweise um digitale Formate ergänzen.
"Ich bin ein Fan der Mittelschule, da sie eine ganz wichtige Schulart ist".
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