So einen Investor wünscht sich jede Stadt. Die Biersack und Grenzer Vertriebs GbR aus Burglengenfeld nimmt nicht nur eine Menge Geld in die Hand, sondern hält auch seine Zusagen. Umso bemerkenswerter, da der Zeitplan für den Umbau des Rot-Kreuz-Hauses von Anfang an straff getaktet war. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt abgeschlossen sein und etwa 20 Mitarbeiter des Burglengenfelder Unternehmens in den Gebäudekomplex aus dem Jahr 1835 einziehen.
Das Rot-Kreuz-Haus hat der Investor von der Stadt erworben. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt, der noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, belaufen sich laut Investor Fabian Biersack auf 700 000 Euro. Insgesamt liegen die Sanierungskosten bei etwa 1,5 Millionen Euro, also deutlich weniger als die in einem Sanierungskonzept festgehaltenen 2,7 Millionen Euro. Die Sanierung ist vor sechs Wochen gestartet. Aktuell sind die Entkernungsaufgaben abgeschlossen. Dabei ist ein historischer Fliesenboden entdeckt worden, der nun freigelegt werden soll. In den nächsten Wochen folgt der Innenausbau, die Fenster werden renoviert und erhalten, Schimmel muss abgeklopft und die Wände verputzt werden.
Martin Birner sagte bei einer Besichtigung am Dienstagnachmittag: "Gut, dass wir einen Investor haben, der wirklich draufhaut und sich an seine Zusagen hält." Der Bürgermeister freut sich, dass durch den Ausbau Leben in die Altstadt gebracht wird: "Eine bessere Nutzung und einen besseren Synergieeffekt kann es nicht geben."
Künftig soll die Spitalkirche mitgenutzt werden. Den Durchbruch vom Rot-Kreuz-Haus haben Arbeiter schon erledigt. Im September tagt zum ersten Mal der Stiftungsrat in der Spitalkirche. Bürgermeister Birner, Investor Fabian Biersack, ein Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft und Peter Wunder, der Vorsitzende des Kunstvereins "Unverdorben", loben dann das erste Stipendium aus. Ein Künstler aus Neunburg oder der näheren Umgebung darf in der Kirche ein Jahr lang ausstellen und bekommt 1000 Euro. "Interessierte sollten schon jetzt ihre Mappen vorbereiten", erklärte Biersack.
Der neue Eigentümer des Rot-Kreuz-Hauses, die Biersack und Grenzer Vertriebs GbR, will die 700 Quadratmeter Wohnfläche für Büros und acht Mietwohnungen nutzen. Das Erdgeschoss wird noch in diesem Jahr, spätestens im Januar 2020, bezogen. Für den zweiten Bauabschnitt werden demnächst die Unterlagen eingereicht. Bei der Spitalkirche verhält es sich folgendermaßen: Die Stadt Neunburg bleibt Eigentümer, der Investor trägt die Sanierungs- und Instandhaltungskosten.
In der Spitalkirche sollen Vernissagen stattfinden, Vereine einen Platz für Theatervorstellungen und Musikkonzerte finden, Schulen Projekte veranstalten. Dank eines Durchbruchs sollen die Sozial- und Sanitärräume des Rot-Kreuz-Hauses genutzt werden können.
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