Neusorg
23.08.2021 - 11:47 Uhr

"Wer glaubt, baut auf festeren Boden": Pfarrvikar Ezenwa nimmt Abschied

Die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth verabschiedeten sich in zwei Gottesdiensten von Pfarrer Dr. Chinedu Paul Ezenwa. Der Geistliche wurde überraschend abberufen. Einen Nachfolger wird es für ihn nicht geben.

Pfarrvikar Chinedu Paul Ezenwa (links) zelebrierte mit Pfarrer Josef Waleszczuk (rechts) am Samstag anlässlich seiner Verabschiedung aus Neusorg in der Pfarrkirche Patrona Bavariae den Vorabendgottesdienst. Bild: öt
Pfarrvikar Chinedu Paul Ezenwa (links) zelebrierte mit Pfarrer Josef Waleszczuk (rechts) am Samstag anlässlich seiner Verabschiedung aus Neusorg in der Pfarrkirche Patrona Bavariae den Vorabendgottesdienst.

Im Vorabendgottesdienst am Samstag wurde Pfarrvikar Dr. Chinedu Paul Ezenwa aus Neusorg verabschiedet. Erst Anfang September 2019 hatte der Geistliche die Nachfolge für den in den Ruhestand verabschiedeten langjährigen Neusorger Priester Hans Riedl in der neuen Pfarreiengemeinschaft Pullenreuth-Neusorg angetreten. Dekan Johann Klier aus Selb und Pfarrer Josef Waleszczuk hatten ihn damals gemeinsam in sein neues Amt eingeführt. Am Samstagabend zogen Pfarrvikar Paul und Pfarrer Waleszczuk angeführt von den Ministranten gemeinsam zum Abschiedsgottesdienst in die Pfarrkirche Patrona Bavariae ein. Miteinander zelebrierten sie den Gottesdienst. Dabei betonte der scheidende Geistliche in seiner Predigt: "Wer glaubt, baut auf festeren Boden."

Zum Ende des Gottesdienstes trat Waleszczuk ans Mikrofon. Er habe sich vor zwei Jahren über die Unterstützung durch Pfarrvikar Paul gefreut. Zwar hätte dieser nur etwa ein Jahr in Neusorg wirken sollen, der Geistliche sprach dennoch von einer "überraschenden Abberufung". Nun verlasse ein als Doktor der Theologie hervorragend ausgebildeter Priester die Pfarreiengemeinschaft. Diesem habe die Pandemie die Arbeit nicht leicht gemacht, unterstrich Waleszczuk. Pfarrer Paul habe jedoch viele Herzen erreicht. Bedauerlich sei ferner, dass es keinen Nachfolger für ihn gebe. Pfarrer Waleszczuk wünschte dem Priester Gottes Segen an seiner neuen Wirkungsstätte.

Schnell und unerwartet

Es sei ein schneller und unerwarteter Abschied, meinte Neusorgs Zweiter Bürgermeister Oliver Becher. Pfarrer Paul habe ein Stück Persönlichkeit in die Gottesdienste mit eingebracht. Becher dankte ihm namens der Kommune für sein Wirken. Das stellvertretende Gemeindeoberhaupt betonte, dass alle Berührungspunkte zwischen der Gemeinde Neusorg und dem Priester stets von Respekt geprägt gewesen seien. Es wünschte ihm Gottes Segen bei seinem weiteren Wirken und überreichte eine Geldspende der Gemeinde Neusorg.

Pfarrgemeinderatssprecher Stefan Roth erinnerte daran, dass ein Papst aus Südamerika das Oberhaupt der katholischen Kirche ist. Neusorg habe einen Pfarrvikar aus Afrika erhalten. Den Gläubigen wurde damit vor Augen gehalten, dass alle ein Volk Gottes seien. Wie der heilige Paulus, der von einem Ort zum anderen eilte, um Gottes Wort weiterzugeben, müsse auch Pfarrvikar Paul weiter in eine andere Pfarrei ziehen. Roth hoffte, der Priester werde Neusorg in guter Erinnerung behalten. Er wünschte Pfarrer Paul alles Gute auf seiner weiteren Reise durch den Weinberg des Herrn. Für die Pfarrgemeinde Neusorg übergab er eine Spende an den Geistlichen.

Freud und Leid geteilt

"Abschied nehmen fällt nicht immer leicht", war von Pfarrvikar Dr. Chinedu Paul Ezenwa zu hören. Er habe in den fast zwei Jahren Freud und Leid mit den Neusorgern geteilt. Gott dankte er für die Gelegenheit, in Neusorg wirken zu dürfen. In seinen Dank schloss er Pfarrer Josef Waleszczuk, das Mesnerehepaar, die Ministranten und Organisten mit ein. Ebenso galt sein Dank allen, die ihn unterstützten.

Der scheidende Pfarrvikar bekräftigte, Neusorg bleibe ihm unvergessen. Die gemeinsame Zeit mit Pfarrer Josef sei harmonisch und einmalig gewesen. Abschließend dankte er allen für die gute Zeit miteinander und für die Teilnahme an seiner Verabschiedung. Im Anschluss an den Gottesdienst mit Ansprachen trafen sich die Gläubigen mit Pfarrvikar Paul und Pfarrer Josef zum gemütlichen Beisammensein und lockeren Gesprächen im Pfarrgarten. Eine neue Aufgabe findet der Geistliche in Teisnach im Bayerischen Wald.

Neusorg20.10.2019
Pullenreuth24.08.2020
Im Vorabendgottesdienst am Samstag in der Pfarrkirche Patrona Bavariae wurde Pfarrvikar Chinedu Paul Ezenwa von Neusorg aus der Pfar-reiengemeinschaft Pullenreuth-Neusorg verabschiedet. Bild: öt
Im Vorabendgottesdienst am Samstag in der Pfarrkirche Patrona Bavariae wurde Pfarrvikar Chinedu Paul Ezenwa von Neusorg aus der Pfar-reiengemeinschaft Pullenreuth-Neusorg verabschiedet.
Hintergrund:

Zur Person: Dr. Chinedu Paul Ezenwa

  • Geboren wurde Pfarrer Ezenwa in Nigeria.
  • Er wuchs in Akokwaa auf und ging in Enugu zur Schule.
  • Nach dem Abitur studierte er in Würzburg Theologie.
  • Am 19. August 2000 erhielt er im Bistum Orlu die Priesterweihe.
  • Anschließend war er vier Jahre als Kaplan im Erzbistum Lagos in Nigeria tätig.
  • In Würzburg promovierte Pfarrer Chinedu Paul Ezenwa und schrieb seine Doktorarbeit im Fachbereich "Christliche Sozialwissenschaften".
  • Danach wirkte er vier Jahre als Vikar in der Pfarrei Sankt Laurentius in Eschenbach.
  • Nach knapp zwei Jahren in Neusorg geht es für ihn weiter nach Teisnach im Bayerischen Wald.

"Abschied nehmen fällt nicht immer leicht."

Pfarrvikar Dr. Chinedu Paul Ezenwa

 
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