Der Stadtrat beschloss, künftig 25 Euro pro Stellplatz als Pauschalbetrag von Kurzzeitbesuchern an der Freizeitanlage für Stellplatz, Duschen und Strom unabhängig von der Personenzahl zu verlangen. Das ist nicht für alle Camper ein Schnäppchen. "Für Familien ist es eine gute Lösung. aber für ein Rentnerehepaar teuer", bemerkte Martin Filchner (SPD). "Wer mit einem 70 000-Euro-Wohnmobil durch die Gegend fährt, kann auch 25 Euro zahlen", entgegnete Bürgermeister Rupert Troppmann.
Hintergrund der neuen Gebühr ist eine Vereinfachung der Abrechnung, die auch den Wirt der Freizeitanlage entlastet. Bisher musste der vor Abfahrt der Gäste die Gebühr für den Stellplatz (5 Euro), die für die Personen (4 Euro ab 14 Jahren, 3 Euro ab 4 Jahren), für Hund (2 Euro), Stromanschluss (2 Euro), Duschmarke (0,5 Euro) sowie den verbrauchten Strom (0,45 Euro pro Kilowattstunde) zusammenzählen und die Summe kassieren. Problem: Abreise vor Abrechnung war eigentlich nicht möglich und führte immer wieder zu Ärger.
Für die Stadt ist die Pauschalgebühr aber nur ein Zwischenschritt hin zu einer automatisierten Bezahlung. Troppmann geht davon aus, dass es in ein bei zwei Jahren soweit ist. Dann zahlt der Camper mit Scheck oder EC-Karte, bekommt einen Ausdruck für die Windschutzscheibe sowie zum Duschen und für den Strom einen Barcode. Troppmann: "Dafür gibt es verschiedene Systeme." Der Rathauschef sieht das als Service gerade für Wohnmobilreisende. "Sie können kommen und gehen, wann sie wollen, ohne den Platzwart rausklingeln zu müssen."
Hauptsaison in der Freizeitanlage ist von April bis Oktober, die stärksten Monate sind Mai bis August. Renate Gradl ist im Rathaus für den Campingplatz mit seinen 33 Plätzen zuständig. Sie registriert einen steten Anstieg der Nutzer. Pro Monat gebe es rund 60 bis 70 Anreisen. Dreiviertel der Gäste kommen zu zweit, Familien belegen nur ein Fünftel der vergebenen Stellplätze. Über zwei Drittel der Camper bleiben nur ein bis zwei Tage auf dem 1987 errichteten Platz an der Waldnaab, der 1993 vergrößert wurde. Die Lage nahe an der Autobahn ist interessant für Urlauber aus Skandinavien oder Mecklenburg-Vorpommern auf dem Weg in den Süden oder auf der Heimreise. An Dauercamper sind derzeit 11 Plätze vergeben. (ui)
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