Wenn Bertram Erhardt so wie seit vielen Jahren ein Adventssingen organisiert, kommen die Zuhörer in Scharen. Sie wissen längst, dass er ein gutes Händchen für die Auswahl der musikalischen und der Textbeiträge hat. So war es auch am Samstagnachmittag: Die Stadtpfarrkirche St. Georg in Neustadt/WN war brechend voll, die mitwirkenden Musikgruppen boten abwechslungsreiche adventliche Volksmusik vom Feinsten, und die besinnlichen und teils heiteren Texte regten zum Nachdenken und Schmunzeln an.
Nicht nur für Stadtpfarrer Thomas Kopp ist die Adventszeit etwas ganz besonderes. „Es ist die Zeit, innerlich zur Ruhe zu kommen, das äußere Tempo zu verlangsamen und dem Sinn dieser heiligen Zeit auf die Spur zu kommen“, stellte er bei der Begrüßung der Besucher fest. Als „volksmusikalisches Gustostückerl“ erwies sich der „Duschlhof G’sang“ aus der niederbayerischen Gemeinde Bayerbach. Der Viergesang aus dem Rottal zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Volksmusikgruppen in Bayern. Mutter Barbara (Sopran) und ihre Kinder Elisabeth (Alt), Martin (Bass) und Johannes (Tenor) glänzten mit perfekt aufeinander eingestellten Stimmen und folgten in ihren Liedern einem Stern, lobten Maria oder suchten im Schnee „a Wegal zu dir“.
Ausgezeichneter Klangkörper
Die „Further Weisenbläser“ unter der Leitung von Johann Kachelmeier brachten mit zwei Flügelhörnern, einem Bariton und einer Tuba adventliche und weihnachtliche Weisen wie die „Tuxecker Weis“ oder „Oh Maria sei gegrüßt“ zu Gehör. Sie erwiesen sich als ausgezeichneter Klangkörper. Der Klang der Blechblasinstrumente füllte das Gotteshaus, das sowieso mit einer ausgezeichneten Akustik ausgestattet ist, satt aus.
Der aus dem Landkreis Cham stammende „Schwarzachtaler Saitenmusi“, mit Julia Frank (Hackbrett), Sonja Brandl (Zither), Anja Schwarzer (Harfe), Hans Altmann (Gitarre) und Ade Altmann (Kontrabass) liegt der Erhalt von Volksweisen und Liedgut aus dem Böhmer- beziehungsweise Bayerischen Wald ganz besonders am Herzen. Sie machten einen „Schlenkerer-Boarisch“, spielten die „Johanni Weis“ oder lobten den „schöina Tag“.
Absolute Bereicherung
Ein wahrer Genuss für die Ohren waren die klaren, harmonischen Stimmen von Andrea Götz (Sopran), Steffi Daubenmerkl (Mezzosopran) und Doris Völkl (Alt) vom „TriAngel Frauendreigesang“ aus Waldthurn. Sie waren mit ihren traditionellen adventlichen Liedern wie „Maria durch den Dornwald ging“ eine absolute Bereicherung für das Adventssingen.
Das I-Tüpfelchen auf die Veranstaltung setzten einmal mehr die Texte, die Sprecher Bertram Erhardt selbst ausgewählt hatte und gekonnt ausdrucksstark vortrug. Er stimmte auf den Advent ein, erinnerte an die Rorate, machte sich Gedanken darüber, „Wenn i die Maria war“ oder so ein „bethlehemischer Wirt“ und stimmte mit seinen Schlussgedanken „Eh es Weihnachten wird“ auf das bevorstehende Fest ein.
Mitwirkende
- "Duschlhof G'sang" aus dem Rottal
- "Further Weisenbläser" aus Furth im Wald
- "Schwarzachtaler Saitenmusi" aus Waldmünchen
- "TriAngel Frauendreigesang" aus Waldthurn
- Sprecher Bertram Erhardt aus Neustadt/WN
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