Mit Hörnern, Fratzen, Fellfetzen am Körper, breiten Ledergürteln mit Glocken und Tierteilen, Stöcken oder Peitschen kommen sie daher – die Perchten. In den Rauhnächten rund um Weihnachten und Dreikönig treiben sie ihr Unwesen, vor allem im bayerisch-österreichischen Alpenraum.
Der Brauch der furchteinflößenden Gestalten fasste aber auch längst Fuß in der Region. Am Dreikönigstag im kommenden Jahr, am 6. Januar 2024, findet in Weiden bereits der „3. Weidener Rauhnachtslauf“ statt, bei dem die Perchten und Hexen die Altstadt unsicher machen werden. Doch wer steckt eigentlich hinter den gruseligen Masken?
20 Mitglieder bei den "Stoapfalz Deifl"
Der Hang zur Brauchtumspflege und die Faszination an den Masken und Gewändern bewogen Peter Kick dazu, vor gut einem Jahr gemeinsam mit Johannes Stilp die Perchten-Gruppe „Stoapfalz Deifl“ zu gründen. Die Gruppe hat ihren Sitz in Bergnetsreuth nahe Floß. Sie wuchs schnell von sieben auf aktuell 20 Aktive an.
Da sich Kick und seine Mitstreiter den hochwertigen Masken und Verkleidungen verschrieben haben (mit der kompletten Ausstattung liegt man schnell im mittleren bis oberen dreistelligen Bereich), kam es zu der Idee, diese in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Die besten Schnitzer leben dort, wo der Brauch seinen Kern hat, in Österreich“, erklärt Kick, der gemeinsam mit Markus Roiger, Daniel und Conny Baumen sowie Stefanie Steffen die Ausstellung im Brucksaler-Stodl vorbereitet.
Tradition mit Brauchtum verbinden
Auf die Zoigl-Location stieß Kick auf der Suche nach einem geeigneten Ausstellungsraum. „Im Vorbeifahren dachte ich mir, das wäre ein geeigneter Ort, Tradition mit Brauchtum zu verbinden.“ Zoiglwirt Michael Lang war gleich begeistert und stellte seine Scheune für die Ausstellung zur Verfügung. „Für uns beide ist es eine Win-Win-Situation, denn an dem Wochenende wird beim Brucksaler Zoigl ausgeschenkt und die Besucher können dabei auch unsere Ausstellung besuchen oder sich unsere Show ansehen“, freut sich Kick.
Ausgestellt sind über 40 Masken aus fein gewachsenem Zirbenholz, geschaffen von den österreichischen Schnitzern Patrick Schmuck (Pazi-Masken) aus Spielberg und Stefan Koidl aus Hallein sowie dem Niederbayer Martin Speth aus Hartkirchen im Landkreis Passau. Die Masken sind zwar furchteinflößend, aber echte Kunstwerke mit vielen Details und rauben dem Betrachter den Atem. Ausgestellt sind auch weitere Verkleidungsaccessoires, vom Ledergürtel mit Tierteilen, Glocken und Ketten über verschiedene Hörner bis zu Fellen und Stöcken.
Show als Höhepunkt
Höhepunkt der Ausstellung ist die Show der Gruppe am Samstagabend um 20.30 Uhr auf dem Brucksaler-Gelände. Darin wird laut Ankündigung gewissermaßen "die Tür zur Hölle aufgestoßen", denn die Showeinlage enthält auch Elemente mit Feuer und Pyrotechnik. Anschließend besteht die Möglichkeit, sich mit den Unholden fotografieren zu lassen. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Ausstellung der "Stoapfalz Deifl"
- Wann? Samstag, 21. Oktober, 13 bis 19.30 Uhr sowie Show der Gruppe um 20.30 Uhr und Sonntag, 22. Oktober, 11 bis 18 Uhr
- Wo? Brucksaler-Gelände, Bahnhofstraße, Neustadt
- Was? Über 40 Masken von Schnitzern aus Österreich und Niederbayern sowie Event-Show am Samstagabend














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