Neustadt an der Waldnaab
17.09.2025 - 15:21 Uhr

Zugunsten der neuen Feuerwache in Neustadt/WN wird der Bauhof umziehen

Neustadt/WN schafft Platz für die Feuerwehr. Dazu muss der Bauhof umziehen. Wie dann die Zukunft des künftigen Domizils der Brandschützer aussieht, darüber ist noch keine Entscheidung gefallen.

Das Feuerwehrhaus (links) in Neustadt ist ebenso wie der dahinterliegende Bauhof in die Jahre gekommen. In einem ersten Schritt soll nun der Bauhof umziehen, um Platz für die Feuerwehr zu machen. Bild: Gustl Beer
Das Feuerwehrhaus (links) in Neustadt ist ebenso wie der dahinterliegende Bauhof in die Jahre gekommen. In einem ersten Schritt soll nun der Bauhof umziehen, um Platz für die Feuerwehr zu machen.

Der Bauhof von Neustadt/WN muss umziehen und Platz machen für die Feuerwehr der Stadt. Die beiden haben derzeit ihre Domizile noch direkt nebeneinander zwischen Eisenbahn und Waldnaab in der Adolph-Kolping-Straße. Das Feuerwehrhaus ist marode und ebenso wie der Bauhof in die Jahre gekommen. Auf Dauer ist der Platz für beide städtischen Einrichtungen an dieser Stelle zu eng. Ob es aber auf einen Neubau oder eine Sanierung mit teilweisem Abbruch plus Erweiterungsbau für die Brandschützer hinausläuft, darüber traf der Stadtrat anders als geplant zunächst noch keine Entscheidung.

Breiter Weg als möglicher Standort

Wo der Bauhof künftig seine Heimat haben wird, war ebenfalls kein Thema in der langen Diskussion. Ein möglicher und von der Stadt favorisierter Standort ist am Breiten Weg beim alten Hochbehälter. "Wir haben für diese Option bereits bei der Regierung vorgefühlt", bestätigt Bürgermeister Sebastian Giering auf Nachfrage.

Offen hält sich der Rat damit auch, ob er dem Wunsch der Feuerwehr entspricht, die sich in einer Versammlung Anfang August für einen Neubau am bisherigen Platz aussprach. Wie Kommandant Dominik Lang berichtet, hielten die Mitglieder dies wegen möglicher Altlasten und dem Zustand des Gebäudes für die wirtschaftlichste Lösung. "Wir hätten uns gewünscht, dass eine klare Entscheidung getroffen würde, akzeptieren aber weiterhin alle Lösungen", sagte er jetzt im Nachgang der Stadtratssitzung. Persönlich befürchtet er, dass das ganze Verfahren um die Feuerwache in ein bis zwei Jahren erneut aufgerollt werde.

Das liebe Geld

Die Debatte im Stadtrat drehte sich lange um die schwierige Finanzierung des Projekts mit geschätzten Kosten von derzeit mindestens 7 Millionen Euro. "Egal welche Variante, wir müssen sie uns auch leisten können", sagte Thomas Hauer im Namen der CSU-Fraktion mit Bezug auf die vor den Ferien vorgestellten fünf möglichen Lösungswege.

"Das marode Feuerwehrhaus ist Teil der maroden Infrastruktur und sollte deshalb aus diesem Topf der Bundesregierung Gelder erhalten", mahnte SPD-Sprecher Rainer Hetz. "Die momentanen Fördermöglichkeiten reichen höchstens für ein Häuschen der Kinderfeuerwehr", monierte Annette Karl (SPD). "Hier haben wir ein konkretes Beispiel für den Infrastrukturfonds", unterstützte sie die Forderung ihres Fraktionsvorsitzenden.

Gerhard Steiner (Freie Wähler) sprach sich dafür aus, zunächst die Finanzierung zu überprüfen. "Wenn der Bauhof weg ist, haben wir noch Überlegenszeit, ob ein Neubau möglich ist. Ist der nicht finanzierbar, können wir umschwenken auf Variante 4 mit der Sanierung." Man wolle kein Traumschloss, sondern ein funktionierendes und funktionales Feuerwehrhaus, betonte Feuerwehrreferent Martin Filchner.

Planung starten

"Das wichtigste ist, mit der Planung anzufangen, den Bauhof auszulagern", sprach Joe Arnold den meisten Räten aus der Seele. Für das Feuerwehrhaus brauche man noch keine Planungsleistungen vergeben. "Es kommt ein neuer Rat und es gibt vielleicht neue Fördertöpfe", erinnerte er an die Kommunalwahlen im März. Er stimmte CSU-Finanzexperten Michael Lang zu, der gewarnt hatte, dass die Stadt nicht mehr handlungsfähig sei, wenn man jetzt schon die Variante und die Architektenleistung festlege und bezahlen müsse.

Bis auf zwei Räte votierte am Ende das gesamte Gremium dafür, den Bauhof auszulagern. In einem folgenden Schritt sollen dann die Varianten drei (Abriss und Neubau des Feuerwehrhauses) oder vier (Teilabriss, Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses) weiter verfolgt werden. Hauer: "Das sollten wir jetzt noch offen lassen."

OnetzPlus
Neustadt an der Waldnaab01.08.2025
Info:

Fünf Varianten für Feuerwehr und Bauhof in Neustadt/WN

  • Variante 1: Sanierung des bestehenden Feuerwehrhauses
  • Variante 2: Neubau von Feuerwehr und Bauhof auf einem neuen Grundstück
  • Variante 3: Auslagerung des Bauhofs sowie Abbruch und Neubau des Feuerwehrhauses auf dem aktuellen Gelände
  • Variante 4: Auslagerung des Bauhofs sowie Sanierung, Teilabbruch und Erweiterung des Feuerwehrhauses
  • Variante 5: Neubau für die Feuerwehr und Nutzung des Geländes als Bauhof
 
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