Selbst für einen so routinierten Mundartkabarettisten wie Toni Lauerer bedeuteten am Sonntag gleich zwei Vorstellungen hintereinander Schwerstarbeit. Die beiden Ersatzvorstellungen wurden wegen der Anzahl der bereits im letzten Jahr verkauften Tickets und der momentan geltenden Corona-Abstandsregeln nötig.
Der Meister des Oberpfälzer Humors meisterte aber auch diese künstlerische Herausforderung problemlos und animierte sein Publikum zu wahren Lachsalven. Denn in seinen humorvollen Anekdoten steckte nicht nur eine große Portion Witz, sondern auch ein Funken Wiedererkennungswert.
In seinem Programm ging es um schlicht und einfach um Deppen, denen er in seinem ganzen Leben zuhauf begegnete und von denen er sich selbst in der einen oder anderen Situation nicht ausnahm. Unter seinem Publikum in der Stadthalle konnte er natürlich kein Exemplar dieser nicht seltenen Spezies ausmachen. Wenn Corona vorbei ist, dachte er, wird es besser. Aber weit gefehlt.
Die Deppen wurden Gegenstand seiner pausenlosen Lach-Attacken, die der Standesbeamte aus Furth im Wald ritt. Lauerer spannte den Deppenbogen von seiner Jugend, in der er kiloweise mit Hormonen belastet und ohne Freundin war, in der es nur drei Programme und kein „Love Island“ im Fernsehen gab, über das „Deppenpool“-Telefon der lästigen Callcenter, bis zur Kur, bei der er sein Körperbewusstsein stärken sollte. Die Frauen im Saal zog er bei der Feststellung, dass das Attribut Depp rein männlich sei, weil es keine Deppin gebe, auf seine Seite.
Das Lachen das Immunsystem stärkt, Unterhaltung ablenkt und Gesellschaft Lebensfreude bringt, war am Ende der beiden Vorstellungen, die Lauerer mit Bravour absolvierte, deutlich spürbar.
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