Vor der Wallfahrtskirche St. Anna im Ortsteil Mühlberg ging es am Samstagvormittag zu wie in einem Taubenschlag. Grund dafür, dass Auto um Auto anrollte, war nicht der Besuch eines Gottesdienstes, sondern die Ausgabe der Bausätze, die im Rahmen der LBV-Aktion „Bau der Fledermaus ein Haus“ bestellt wurden.
Von Resonanz überrollt
„Wir wurden von der Resonanz auf unsere Aktion fast überrollt“, gibt Nicole Merbald, die Ideengeberin der Aktion und Beauftragte der Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz (LBV)zu. Aus den geschätzten 40 bis 50 Stück wurden letztlich 180 Bausätze, die bestellt und an diesem Tag mit der Internationalen Fledermausnacht, der „Batman-Night“, an mehreren Orten im Landkreis an die Besteller ausgegeben wurden.
Martin und Sybille Höning aus Windischeschenbach fanden die Idee gut. „In unserem Garten flattern all abendlich mehrere Fledermäuse. So entschlossen wir uns, ein Fledermaushaus aufzuhängen“, erzählten sie bei der Abholung. Sie nahmen ihren Bausatz mit Bauanleitung, Material und Zubehör von Merbald und ihrer Kollegin Verena Bauer entgegen. „Rund eine Stunde wird das Zusammensetzen dauern“, erklärte Merbald. Walter und Elisabeth Käs aus Neuhaus hatten aus dem "Neuen Tag" von der Aktion erfahren. „Bei uns nisten Fledermäuse unter der Holzverkleidung unseres Hauses. Den Kasten hängen wir unter der Giebelspitze auf“, informierte Elisabeth Käs.
Johanna Pentner war aus Flossenbürg zur Mutter-Anna-Kirche gekommen. Den Ort hatten Merbald und Bauer zur Übergabe ausgewählt, weil rund um die Kirche geschätzte 18 Arten der schützenswerten Tiere leben. Um Pentners Haus flattern seit Jahren zwei Fledermäuse. Sie ließ sich von Merbald noch Tipps geben, wo man den Kasten am besten aufhängt. „In einiger Höhe, in Richtung Südwest oder Südost und nicht in der prallen Sonne“, informierte diese. Es sollte auch für eine freie Einflugmöglichkeit gesorgt werden, also nicht in das Astwerk von Bäumen, sondern eher am freien Stamm hängen. Die Flossenbürgerin hoffte, dass den Bausatz ihr Ehemann zusammenbaut.
Fledermäuse im Garten
Martin Merkl kam mit Rad und Radanhänger die Serpentinen mit einer Steigung von acht Prozent zum Ausgabeplatz herauf geradelt. Sohn David (fünf Jahre) trat auch schon kräftig in die Pedale. Phillip, drei Jahre alt, hatte es sich im Anhänger gemütlich gemacht. „Der Opa (Basketball-Motor Willi Merkl) hat uns drauf gebracht“, erzählte der Neustädter. Die Familie hat einen Garten, in der ebenfalls die Flattermänner herumschwirren. Er wird die beiden erworbenen Bausätze mit seinen Kindern zusammenbasteln.
Monika Wittmann, die ehemalige Leiterin der Kindertagesstätte St. Joseph, hatte es sich in den Kopf gesetzt, den Bausatz selbst zusammenzubauen. „Normalerweise lange ich kein Werkzeug an. Aber in diesem Fall habe ich den Bausatz bestellt und will ihn auch selbst zusammenschrauben“. Sie wollte noch Informationen über die Tiere. Die hatte die Kreisgruppe des LBV auch in einem Umschlag gesammelt, der dem Bausatz beilag. Auch sie beobachtet von ihrer Terrasse aus immer wieder Fledermäuse in ihrem Garten. „Wo die herkommen, weiß ich nicht. Ich habe auch schon einen guten Platz an einer hohen Buche in unserem Garten ausgesucht“.
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