Einen attraktiven ÖPNV in Kleinstädten und ländlich geprägten Gebieten aufrechtzuerhalten ist eine mühselige Sache. Fast 30 Jahre tourte der Einkaufsbus durch Neustadt. Damit soll jetzt Schluss sein, obwohl in der ganzen Republik der Ruf nach einem funktionierendem Nahverkehrsangebot immer drängender wird.
Von einem Halbstunden-Takt braucht hier niemand zu träumen, aber zweimal in der Woche ein wenig Selbstbestimmtheit zu genießen, ist ein Stück Freiheit für Senioren und Menschen, die kein Auto haben. Sie müssen allerdings wissen, dass es dieses Angebot gibt. Und sie müssen es annehmen.
Vor dem einstimmigen und diskussionslosen Aus für die Fahrten des Busses, wäre der Versuch, zunächst die Fahrten zu bewerben und bekannter zu machen, eine zeitgemäßere Entscheidung gewesen. Alternativ wäre die Rückbesinnung auf die Anfänge als Anrufbus eine Lösung, statt das Ende zu besiegeln. Auch Taxi-Gutscheine oder andere Ideen könnten über den Verlust hinweghelfen und für Ersatz sorgen. Zumal die geburtenstarken Jahrgänge in die Rente drängen und mit zunehmendem Alter immer weniger selbständig sein werden. Sie würden die kommenden Mitfahrer im Einkaufsbus sein – so es ihn dann noch gibt.
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