Neustadt an der Waldnaab
30.10.2019 - 16:03 Uhr

Kranker Baum wird zum Insektenhotel

Pilze und Krankheiten zwingen die Stadt zum Handeln. Zwei mächtige Bäume in der Felixallee und einer an der Grundschule müssen weichen. Für einige weitere in der Felixallee gibt es eine Schonfrist.

Zum Teil ausgehöhlt und im Innern morsch ist der Stamm, den der Bauhof neben drei weiteren Bäumen am Kulturhügel gefällt hat. Bild: Petra Hartl
Zum Teil ausgehöhlt und im Innern morsch ist der Stamm, den der Bauhof neben drei weiteren Bäumen am Kulturhügel gefällt hat.

Eine große Kastanie an der Hangseite der Allee ist faul, wurde nur noch von einem kleinen Teil des Stammes und der Rinde gehalten. "Wir sind mit einer Eisenstange in den Stamm. Da ist nichts mehr", berichtete Bürgermeister Rupert Troppmann dem Bauausschuss. Der unten komplett hohle Stamm soll künftig im Wald beim Verrotten als Insektenhotel der Natur noch gute Dienste leisten.

Bei der Einmündung in die Goethestraße stand der zweite Patient. Ihn hatte der Bauhof in der Vergangenheit immer wieder zurückgestutzt. Doch nun war das Triebsterben nicht mehr weiter aufzuhalten. Er musste weg. "Wir sind für die Sicherheit zuständig und können uns nicht erlauben, dass etwas passiert", sagte das Stadtoberhaupt und sprach von einer Zwickmühle. "Machen wir nichts und ein kranker Baum fällt auf ein Auto, sind wir die Dummen. Machen wir etwas, sagen viele Leute 'die sind doch noch gesund.'"

Die Verantwortlichen hätten sich die Entscheidung nicht einfach gemacht. "Wir haben Förster Andreas Arnold und Dr. Peter Fleischmann von der unteren Naturschutzbehörde mit hinzugezogen. Außerdem werde es an diesen beiden Stellen und an der Grundschule Ersatzpflanzungen geben.

Keinen neuen Baum gibt es für den verpilzten Stamm neben dem Felixbrünnerl an der Bushaltestelle. Die Stadt will abwarten, ob die Linde, die an dieser Stelle steht, besser wächst, weil sie mehr Licht bekommt. In diesem Abschnitt steht sogar noch eine zweite Baumreihe, die nach dem Krieg gepflanzt worden ist. Von wem, darüber war man sich im Bus nicht ganz einig. Die Bäume sollten die Allee erhalten, selbst wenn eventuell die Straße verbreitert worden wäre.

Anstelle der Akazie gegenüber der Schuleinfahrt wird ein Bergahorn gepflanzt, verriet Troppmann. Die Akazie selbst sei von einem Pilz durchsetzt. "Das Holz kommt wie ein Biskuit daher", sagte der Stadtchef. Von der Felixkirche stadtauswärts hat die Stadt in diesem Jahr bereits einige neue Kastanien gesetzt. Ein Sturm hatte dort im Frühjahr einige Bäume regelrecht abgedreht.

Ein wachsames Auge hat die Stadt auf die vom Verkehr gestressten Straßenbäume in der Freihung. Auch die habe man wie alle Jahre von einem Experten untersuchen lassen, informierte der Bürgermeister. "Sie halten noch mindestens fünf bis sechs Jahre oder sogar noch länger", gab er Entwarnung. "Wenn sie weiter wachsen, ist das auch gut." Im Rathaus plant man, für die Freihung den Antrag als Sanierungsgebiet zu stellen. In diesem Zusammenhang könne man sich dann auch mit den Bäumen beschäftigen. "Wir wollen die Bäume hier lassen", gab der Bürgermeister als Ziel vor.

Zum Teil ausgehöhlt und im Innern morsch ist der Stamm, den der Bauhof neben drei weiteren Bäumen am Kulturhügel gefällt hat. Bild: Petra Hartl
Zum Teil ausgehöhlt und im Innern morsch ist der Stamm, den der Bauhof neben drei weiteren Bäumen am Kulturhügel gefällt hat.
Nach einem Tag Arbeit liegen die kranken Bäume an der Felixallee am Boden. Die Stadt hat versprochen, für die meisten eine Ersatz zu pflanzen. Bild: Petra Hartl
Nach einem Tag Arbeit liegen die kranken Bäume an der Felixallee am Boden. Die Stadt hat versprochen, für die meisten eine Ersatz zu pflanzen.
Nach einem Tag Arbeit liegen die kranken Bäume an der Felixallee am Boden. Die Stadt hat versprochen, für die meisten eine Ersatz zu pflanzen. Bild: Petra Hartl
Nach einem Tag Arbeit liegen die kranken Bäume an der Felixallee am Boden. Die Stadt hat versprochen, für die meisten eine Ersatz zu pflanzen.
 
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