Neustadt an der Waldnaab
21.07.2022 - 12:01 Uhr

Landkreis Neustadt/WN will mehr E-Ladestationen anbieten

Im Landkreis Neustadt/WN sind immer mehr E-Autos unterwegs. Weitaus weniger rasant wächst dagegen die Zahl der öffentlichen Ladestationen in den Gemeinden. Die Bürgermeister tun gut daran, mehr E-Zapfsäulen anzubieten.

Die Zulassungszahlen im Landkreis Neustadt/WN zeigen klar den Trend: Der Anteil der Elektro- und Hybridfahrzeuge nimmt weiter stark zu. Stefan Härtl von der Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung am Landratsamt Neustadt/WN hatte bei der Bürgermeisterdienstversammlung in Neustadt die aktuellen Daten parat. Waren es im Jahr 2015 noch 29 vollelektrische und 80 Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, sind es im ersten Halbjahr 2022 bereits 831 elektrische und 1867 Hybrid-Autos.

Koordiniertes Vorgehen

Härtl verwies auf das E-Mobilitätskonzept des Landkreises. Aufgrund des Hochlaufs der Elektromobilität werden demnach weitere Ladestationen erforderlich sein. Zunächst sei es notwendig, den künftigen Bedarf abzuschätzen. Die unterschiedlichen Betreibermodelle sollte der Landkreis gemeinsam mit den Gemeinden diskutieren, um dann Kooperationen mit entsprechenden Partnern abzuschließen. Hierbei seien insbesondere die Abrechnungskosten zu betrachten, die einen wesentlichen Anteil der Betriebskosten von Ladeinfrastruktur ausmachen. Wichtig sei, dass ein koordiniertes Vorgehen mit allen Gemeinden gefunden wird, um Stückwerk, das zwangsläufig zu technischen und wirtschaftlichen Ineffizienzen führt, zu vermeiden.

Aktuell gebe es im Landkreis 12 öffentliche Normalladepunkte und 6 Schnellladepunkte. Der Landkreis sei mit zwei Anbietern in Kontakt, die ihre Unterstützung zusagen würden. Die Abfrage bei den Gemeinden nach weiteren, geplanten Ladestationen habe ergeben, dass bislang insgesamt 20 Säulen gewünscht werden: Eschenbach (10 Ladesäulen), Speinshart (2), Neustadt am Kulm (5 bis 6) und Schlammersdorf (2).

Klare Ansage vom Anbieter

Bei dem Anbieter Qwello gebe es laut Härtl jedoch eine klare Ansage vor einer Zusammenarbeit: "Unter 50 Ladesäulen geht nichts. Das ist das Minimum. Es sollten sich schon noch weitere Gemeinden melden." Bei dem Konzessionsmodell würde sich die Firma um Hardware, Software, Wartung, sowie Aufbau und Abnahme kümmern. Auch eine Hotline rund um die Uhr ist im Angebot enthalten. Härtl bat die anwesenden Bürgermeister, ihren Bestand nochmals zu prüfen: "Es sollten sich noch weitere Gemeinden melden." Der zweite Anbieter, N-ERGIE, habe in der Nordbayern bereits 340 Ladesäulen in Betrieb und betreibe öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur in zwei Varianten. Sowohl beim Kooperations- als auch beim Pachtmodell könne man staatliche Förderung in Anspruch nehmen. Fest geplant sei die Zusammenarbeit mit regionalen Dienstleistern.

Landrat Andreas Meier will "Schwung in die Geschichte bringen" und die Ladeinfrastruktur weiter verbessern. Wenn die Programme aber nur ins Laufen kommen, wenn von den Anbietern eine Mindestanzahl an Ladestationen geordert werden muss, dann sollte man das im Landkreis auch schaffen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.