Neustadt an der Waldnaab
11.11.2018 - 15:48 Uhr

Neuer Eingang noch gesperrt

Gut vier Monate gibt es jetzt die Bereitschaftspraxis in Weiden. Aber noch läuft nicht alles ganz rund.

Die neue Bereitschaftspraxis im Klinikum Weiden. Der Eingang im Hintergrund ist aus brandschutztechnischen Gründen noch nicht freigegeben. Bild: Gabi Schönberger
Die neue Bereitschaftspraxis im Klinikum Weiden. Der Eingang im Hintergrund ist aus brandschutztechnischen Gründen noch nicht freigegeben.

Seit 26. Juni war die Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) in einem Provisorium im Klinikum Weiden nur beengt untergebracht. Jetzt ist die neue, gut ausgestattete Praxis direkt bei der Notaufnahme fertig. Sie umfasst Anmeldung, Sprechzimmer, Infusionsraum, separates Wartezimmer und einen eigenen Eingang in der Söllnerstraße.

Warum aber dieser gesperrt ist und die Patienten weiter den zwar gut ausgeschilderten, aber dennoch weiten Weg quer durch das Klinikum nehmen müssen, konnte der diensthabende Mediziner auch nicht sagen. Eine Rückfrage bei der Klinikverwaltung bringt Klarheit: Der nagelneue Eingang darf aus brandschutztechnischen Gründen nicht benutzt werden. Es muss wohl nachgebessert werden.

Ansonsten aber läuft die neue zentrale Anlaufstelle für Patienten, die außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten eine ambulante medizinische Versorgung benötigen, gut. Dies sagt nicht nur Dr. Matthias Loew, der als Mitglied des Bereitschaftsdienst-Ausschusses bei der KVB die Reform mit auf den Weg gebracht hat. Auch andere Ärzte sehen das genauso.

Allerdings könnten mehr Patienten kommen. So sind es in der Abendschicht im Schnitt nur ein halbes Dutzend, am Wochenende aber schon deutlich mehr. 20 bis 25 Leute lassen sich pro Dienstzeit behandeln. 40 bis 60 kommen jeden Samstag und Sonntag. In der zweiten Praxis im Krankenhaus Tirschenreuth sind es wesentlich weniger. Allerdings verweisen die Mediziner auf die aktuell "sehr gesunde Jahreszeit". Wenn im Winter die Grippewelle anrollt, werde es anders ausschauen. Eine Rolle spielt wohl auch, dass nicht wenige Hausärzte trotzdem zusätzlich ihre Praxen geöffnet haben.

Überrascht hat Loew, dass nur wenige Hausbesuche angefordert werden. Zu Patienten, die aus gesundheitlichen Gründen nicht die Bereitschaftspraxen aufsuchen können, kommt der Arzt nach Hause. Mit eigenem Chauffeur. Von den fünf Autos sind laut Loew maximal nur drei im Einsatz. Er geht daher davon aus, dass zwei Fahrzeuge abgezogen werden. Allerdings müssen die Ärzte in den Flächenlandkreisen Neustadt und Tirschenreuth weite Strecken zurücklegen. Ein am Mittwoch diensthabender Arzt wusste von 660 Kilometern in einer Nacht. Da geht es schon einmal von Moosbach nach Speichersdorf. Die Patienten müssten daher Geduld aufbringen. Allerdings könnte der Arzt aber auch sehr schnell eintreffen, "wenn es örtlich reinpasst".

Sehr angetan sind die Mediziner von der Zusammenarbeit mit den Ärzten im Klinikum. "Das hat sich super eingespielt", erzählt ein Hausarzt. Er könne bei Bedarf sofort auf die Ressourcen im Krankenhaus wie Labor, Röntgen oder Ultraschall zurückgreifen. Andererseits werde durch den Bereitschaftsarzt die Notaufnahme des Klinikums entlastet.

 
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