Neustadt an der Waldnaab
21.07.2023 - 16:17 Uhr

Neustadt sucht Standort für Wieselbrunnen

Die Stadt will sich um einen altbekannten Neustädter Musikanten kümmern. Der Mann ist aus Bronze, speiste aus seiner Trompete einst den Wieselbrunnen mit Wasser und hofft auf Ideen, wo er künftig stehen darf.

Zwischen Kundenbereich und Sparkassenhalle, quasi im Foyer der Bank war der Oberpfälzer Musikant aus Bronze mit der Trompete in der Hand zuletzt für die Öffentlichkeit zu sehen. Seit kurzem lagert er im Keller der Vereinigten Sparkassen. Bald aber soll er ins Blickfeld der Öffentlichkeit zurückkehren. Wo der Neustädter Manneken-Pis dann möglichst wieder als Brunnen zu bewundern sein soll, darüber ist noch keine Entscheidung gefallen.

Bereits 1578 gibt es eine Erwähnung des Wieselbrunnens. Über eine unterirdische Rohrleitung wurde das Wasser von der Wieseltrad am Mühlbergweg unter der Waldnaab hindurch zum Brunnen in der Unteren Vorstadt geleitet. Der stand ursprünglich an der Ecke des Witt-Anwesens. Später verlegte man den Wasserspender an den damaligen städtischen Baustadel und das ehemalige Gesundheitsamt im Stadtmühlweg. „Das Wasser war sehr gut und begehrt“, weiß Hermann Schmid, der dort wohnt. „Die Mutter hat es gerne zum Teekochen verwendet.“

1956 wurde daraus ein Sparkassenwohngebäude. Der Wieselbrunnen entstand neu, das Wasser kam aus der Trinkwasserleitung. Als Blickfang erhielt er die Bronzefigur des Oberpfälzer Musikanten mit den markanten Jackenknöpfen. „Das Mannl stand dort in einer Nische. Das Wasser kam aus der Trompete.“ Darunter sei eine Muschel aus dunklem Stein gewesen, erinnert sich Schmid. „Die Sparkasse hat den Stein durch Granit ersetzt.“

Die Figur wurde immer wieder beschädigt, so dass das Kreditinstitut die Brunnenanlage in ihre Schalterhalle am Stadtplatz verlegte. Den Umzug der Sparkasse in das neue Gebäude oberhalb des Lobkowitzerschlosses machte auch der Musikant mit. Lange Zeit stand er dort an der Wand im Foyer. „Wir wollen den Brunnen wieder der Bevölkerung zugänglich machen. Deshalb geht er an die Stadt“, kündigt Vorstandssprecher Gerhard Hösl von den Vereinigten Sparkassen an.

Schmid brachte im Kulturausschuss den Barockgarten oder den ursprünglichen Ort in der Unteren Vorstadt als Aufstellungsort ins Gespräch. "Dort unten ist er zu versteckt", urteilte Achim Neupert. "Wir brauchen einen zentralen Platz wie den Stadtplatz oder auf dem Parkdeck, an dem ihn die Leute sehen." Ein Vorschlag, mit dem sich auch Kulturreferent Max Peter anfreunden konnte. "Wir werden ihn bei der Sparkasse holen und zunächst einlagern, bis ein Standort gefunden ist", kündigte Bürgermeister Sebastian Dippold an.

Neustadt an der Waldnaab19.05.2021
 
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