„Derzeit ist der ehemalige Bahnhalt kein optisches Highlight“, sprach Bauexperte Thomas Baldauf nicht nur den Mitgliedern des Neustädter Bauausschusses aus dem Herzen. Damit das anders wird hat der Rathausmitarbeiter ein Förderprogramm ausgegraben, aus dem sich die Stadt 30 000 Euro erhofft.
Der Schotterwiese ist verwildert, das Geländer auf der Mauer zur Nachtmann-Firmeneinfahrt verbogen, Sitzbänke und Tisch unansehnlich und weder sonnen- noch regengeschützt. Mit geringem Aufwand lasse sich der noch versiegelte Untergrund aufbrechen und eine wenig pflegeintensive Blühwiese realisieren. Infotafel zum Bockl und der Bleikristallindustrie sowie Pflaster und ein Pavillon werte die Sitzgarnitur und das ganze Fleckerl am Beginn des Bocklradwegs auf. Die restliche Fläche werde mit Rasen begrünt, schlägt Baldauf vor.
Oranges Signal
Um den Charakter des Bahnhaltepunkts zu erhalten, solle die Signalanlage stehen bleiben, sagte der Bauexperte. Mit Farbe werde der Mast aufgefrischt. Die bestehende Stützmauer werde hergerichtet. Von ihrer Erneuerung riet der Experte ab. "Eine Trockenmauer als Ersatz kostet eine Menge Geld." Außerdem griff er eine Idee von Kämmerer Michael Neidl auf, eine Ladesäule für E-Bikes zu errichten. Geschätzter Kostenpunkt rund 10 000 Euro.
Von einem gelungenen (Armin Aichinger, CSU) und durchdachten (Rainer Hetz, SPD) Vorschlag sowie hervorragender Arbeit (Gerhard Steiner, Freie Wähler) sprachen die Räte im Bauausschuss. Eine kurze Diskussion entbrannte mit Verweis auf die nicht jedem gefallende Blühwiese am Kreisel bei der DJK. Letztlich stimmten aber alle dafür, sich mit dem Entwurf um Fördergelder zu bemühen. Erst wenn die genehmigt sind, geht es um die Realisierung.
Musikantenbrunnen
Für den Musikantenbrunnen hat die Stadt einen neuen Platz gefunden. Beim ehemaligen Schermanwesen auf dem Parkdeck soll aus der Trompete der Bronzefigur wieder Wasser plätschern. Diesen Vorschlag hatte vor über zwei Jahren bereits Achim Neupert ins Gespräch gebracht. Demnächst baut die Firma Raithel einen Steintrog als Unterbau und die Bronzefigur dort auf. 1956 spendierte die Sparkasse dem alten Wieselbrunnen in einer Nische des ehemaligen Gesundheitsamts im Stadtmühlweg als Blickfang die Bronzefigur eines Oberpfälzer Musikanten mit markanten Jackenknöpfen.
Die Figur wurde immer wieder beschädigt, so dass das Kreditinstitut den Brunnen in die Schalterhalle am Stadtplatz verlegte. Den Umzug ins neue Gebäude oberhalb des Lobkowitzerschlosses machte der Musikant mit. Lange stand er dort an der Wand im Foyer. Vor zwei Jahren schenkte die Bank den freundlich blickenden Trompetenpiesler der Stadt.
Bocklradweg
- Ehemalige Bahnstrecke von Neustadt/WN nach Eslarn
- 52 Kilometer Länge
- 12 E-Bike Ladestationen
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