Die Stadt Neustadt/WN verliert eine markante Persönlichkeit, deren Fröhlichkeit nachwirkt: Mit 89 Jahren starb Gregor Rosner am 15. Januar auf der Palliativstation des Klinikums. Ehefrau Traudl, mit der er seit 64 Jahren verheiratet war, pflegte ihn in den letzten Jahren aufopferungsvoll.
„Jedem Tag eine feste Struktur geben, früh aufstehen – und mit Arbeit füllen“, antwortete Gregor Rosner an seinem 85. Geburtstag, als ihn unsere Zeitung nach dem Rezept für seine strahlende Gesundheit fragte. Bis zum Spätherbst seines Lebens verkörperte der Verstorbene geradezu die gelebte Vitalität: mit Humor und christlicher Zuversicht.
Kutschenfahrer und Pferdekenner
Der beliebte Neustädter und frühere Unternehmer widmete sich bis vor wenigen Jahren seinen Pferden. Sein Ruf als „Rosserer“ – vor allem als genialer Kutschenfahrer und -lehrer – war in der Region legendär. Bei allen Fragen und Problemen rund um das Pferd galt der Verstorbene als kompetente Adresse. Daneben widmete er sich passioniert der alten und neuen Geschichte, las sehr viel (neben unserer Zeitung auch die politischen Magazine), ging gerne auf den Zoigl und besuchte regelmäßig den Stammtisch – „so lange man noch jung ist“, sagte Gregor Rosner einmal schmunzelnd.
1974 erlernte er wie sein Vater den Beruf des Gärtners. Der tüchtige Kaufmann errichtete moderne Gewächshäuser am Rumpler. Wegen der fehlenden Unternehmensnachfolge gab Rosner das Geschäft mit 60 Jahren auf. Nun konzentrierte er sich auf seine große Leidenschaft, die Pferde. Die Jagdreiterei führte ihn bis zum Chiemsee, mit seinen Gespannen fuhr er viele Turniere und Meisterschaften.
Prächtige Postkutsche
Zeit und Geld hatte Rosner in sein Kutschenmuseum investiert. Er besaß nahezu alle Fuhrwerke, vom einfachsten bis zum herrschaftlichen Wagen, von der prächtigen Postkutsche bis zum Erste-Klasse-Leichen-Wagen aus Wien. Pflege und Reparaturen führte er selbst aus.
Um Gregor Rosner trauern besonders Ehefrau Traudl, die Töchter Uschi, Inge und Traudi sowie die Enkel Maria, Thomas und Jonas. Die Beerdigung ist am Samstag 10 Uhr, anschließend Trauergottesdienst.
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