Für Kreisräte und Lehrer geht es um mehr Platz, zeitgemäße Lernatmosphäre und moderne Ausstattung. Diesen Auftrag haben die Architekten Brückner & Brückner zur Generalsanierung des Neustädter Gymnasiums bekommen. Aus der Sicht von Standeskollegen stellt sich die Aufgabe so dar: "Es geht um reflektierte, ressourcenschonenden Modernisierung einer Beton-brut-Architektur, die sich schon ein halbes Jahrhundert sozial bewährt hat."
So schreibt die Kritikerin der Zeitschrift "Der Baumeister" (Auflage rund 16000 Exemplare) in einem umfangreichen Artikel samt Bildstrecke. Ihr Fazit: Daumen hoch! "Brückner & Brückner haben die heute für etwa 600 Schüler ausgelegte Schule lichter, übersichtlicher, wohnlicher und kommunikativer gemacht."
Damit hätten sie "die üblichen Schwächen" der 70er-Jahre-Schulen ausgemerzt: "zu große, ins Dämmrige abfallende Raumtiefen", schlecht isolierte Flachdächer, veraltete und energieaufwendige Gebäudeinfrastruktur, nicht mehr normgerechter Brandschutz. Beeindruckt ist die Autorin Ira Mazzoni, dass dies alles in drei Bauabschnitten bei laufendem Schulbetrieb bewerkstelligt wird. Besonders der neu gestaltete Treppenbereich zum Haupteingang hat es ihr angetan. "Die spiegelnde Fassade reflektiert Bäume und Himmel. Die ergraute Betonburg scheint sich in Licht und Luft aufgelöst zu haben." Bleibt zu hoffen, dass dieser Gedanke den einen oder anderen Mittelstufler ablenkt, für den dieser Aufgang der Weg zur gefürchteten Matheschulaufgabe ist.
Das Gymnasium Neustadt/WN
- Erbaut 1977 nach Plänen von Georg Rembeck, Xaver Bogner und Ferdinand Hasl. Bauherr Landkreis Neustadt.
- Sanierungsbeginn Frühjahr 2017, geplant sind drei Abschnitte, zurzeit läuft Abschnitt zwei.
- Kalkulierte Kosten: rund 23 Millionen Euro, davon 39 Prozent Förderung.
- Verzögerung um fast ein Jahr wegen spätem Förderbescheid, Lieferverzögerungen und stark ausgelasteter Baufirmen.
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