Die Hauptversammlung des Maschinenbauunternehmens Krones aus Neutraubling (Kreis Regensburg) hat trotz der Rückgänge im vergangenen Jahr die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,75 Euro je Aktie beschlossen. Dies teilte der Hersteller für Verpackungs- und Abfülltechnik mit. Laut Mitteilung sieht der Konzern durch die Ausschüttung "den finanziellen Handlungsspielraum von Krones mit derzeit über einer Milliarde Euro Liquiditätsreserven - auch in der Covid-19-bedingten Krisenzeit - nicht beeinträchtigt". Zugleich schickt der Konzern wegen der Coronakrise nach und nach einen Großteil seiner Belegschaft hierzulande in Kurzarbeit.
"Seit Mai sind 3600 Beschäftigte, überwiegend aus den Verwaltungs-, Vertriebs- und Engineering-Bereichen, in Kurzarbeit", teilte Sprecherin Ingrid Reuschl am Dienstag auf Anfrage mit. Die Kurzarbeit weitet Krone ab Juli noch einmal aus. Ab Mitte des Jahres sollen "wegen des niedrigen Auftragseingangs dann auch Produktionsmitarbeiter hinzukommen, so dass im Sommer der größte Teil der inländischen Mitarbeiter in Kurzarbeit sein wird".
In den ersten drei Monten des Jahres ist der Umsatz von Krones wegen der Coronapandemie gesunken. Dennoch berichtete Finanzvorstand Norbert Broger bei der virtuellen Hauptversammlung am Montag laut Mitteilung von einer Verbesserung der Ertragskraft. "Ende März 2020 verfügte Krones über einen zugesagten Liquiditätsrahmen von rund einer Milliarde Euro und ist damit - auch in Krisenzeiten - finanziell sehr gut aufgestellt", schreibt das Unternehmen.
Für die Dividendenzahlung wurden 23,7 Millionen Euro aufgewendet. "Die Ausschüttung für 2019 basiert auf dem Ergebnis ohne die Sonderbelastungen, die 2019 für die strukturellen Maßnahmen angefallen sind", teilte Krones mit. Im Jahr zuvor waren 1,70 Euro gezahlt worden. Vergangenes Jahr war der Nettogewinn von Krones wegen hoher Personal- und Umbaukosten sowie Abschreibungen deutlich eingebrochen. Dieser lag bei 9,2 Millionen Euro, verglichen mit 151 Millionen Euro im Jahr 2018. Zu den Sparmaßnahmen gehört bei Krones auch ein Abbau von rund 500 Stellen. 200 wurden im vergangenen Jahr gestrichen, 300 sollen dieses Jahr noch wegfallen. Diesen Einschnitt hatte das Unternehmen bereits im September angekündigt.
Bei der nunmehr 40. Hauptversammlung versuchte der Vorstand gleichwohl Zuversicht zu verbreiten. Zwar geht die Unternehmensführung davon aus, dass "der Weltmarkt für Abfüll- und Verpackungstechnik kurzfristig stark zurückgehen wird und damit auch die Investitionen der Kunden rückläufig sein werden". Der Vorstand setzt aber darauf, "dass sich die Märkte nach dem Rückschlag in 2020 in den kommenden Jahren wieder erholen und auf einen stabilen Wachstumskurs einschwenken werden". Eine Prognose zu Umsatz und Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020 traut sich das Unternehmen wegen der gegenwärtigen Unsicherheit derzeit aber nicht zu.
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