Niedermurach
24.03.2024 - 17:56 Uhr

Beim Starkbierfest in Pertolzhofen auf der Suche nach der „katholischen Edelweißkapelle“

Wie aus einer Zeitungsente ein Singspiel werden kann, zeigt sich beim Starkbierfest der Edelweißkapelle in Pertolzhofen. Kirchliche Feiern in der "katholischen Edelweißkapelle"? Ja wo steht sie denn?

Auf die Suche gingen am Samstag die Darsteller des Singspiels „Wo ist die katholische Edelweißkapelle“ beim Starkbierfest im „Berzhofer Stodl“, der wieder einmal bis auf den letzten Platz gefüllt war: Blasmusik, Humor, gute Stimmung und deftige bayerische Hausmannskost – alles passte.

Der Vorsitzende der Edelweißkapelle Pertolzhofen, Daniel Gradl, konnte neben den zahlreichen Besuchern auch die regionalen Vereine, die befreundeten Blaskapellen, Bürgermeister Martin Prey und die Bundestagsabgeordnete Martina Engelhardt-Kopf (CSU) begrüßen.

Hommage an Handwerker

Das Singspiel aus der Feder von Thomas Bauer, so Daniel Gradl, sei eine Hommage an alle einheimischen Handwerker, die in den vergangenen Jahren diese beiden Bauwerke für das Dorfgemeinschaftszentrum neben dem Stodl im Ehrenamt errichtet und damit gezeigt haben, wozu der Zusammenhalt in einer Dorfgemeinschaft in der Lage ist.

Zunächst aber spielte die Kapelle “Bayerisch Blech“ den Stodlgästen zünftig auf und gab ihnen Gelegenheit, mit deftigen Brotzeiten eine gute Grundlage für das Fuchsberger Starkbier zu schaffen. Den Damen schenkten sie „Rosen der Liebe“ und auch als der Aufbau für das Singspiel anlief, sorgten sie im Stodl für Stimmung.

Bagger rücken an

Dann aber zog sich durch das Singspiel immer wieder die Frage:“ Wo ist die katholische Edelweißkapelle?" Man hat ja eine schöne Dorfkirche, und so machte man sich erst mal daran, neben dem Stodl ein Dorfgemeinschaftshaus und eine „Haus der Vereine“ zu bauen, was kurzentschlossen in Angriff genommen worden ist. Die Architektin und ihre Assistentin messen zügig aus, projizieren die Maße zwischen 19.39 und 19,45 Meter ins Gelände, die „riesigen“ Bagger kommen und schon sprudelt unfreiwillig die erste „angezapfte“ Wasserleitung, was aber schnell behoben ist. Schließlich sind ja ausgefuchste Handwerker am Werk.

Rainaldos Essen lockt

In rekordverdächtiger Zeit sind die Fundamente ausgehoben, die Bodenplatten betoniert. Bürgermeister Martin Prey setzt den ersten Stein auf das Fundament, ganz zufällig kurz vor dem absoluten Höhepunkt der Arbeitstage, dem gemeinsamen Essen, das den fleißigen Handwerkern kein Geringerer als „Chefkoch Rainaldo“ – Rainer Fröhler, ein Koch im Ruhestand – zusammen mit seiner charmanten Helferin immer zubereitet und vorbeibringt.

Zuverlässiger Bierlieferant ist stets Konrad Schlagenhaufer und wenn die Arbeit einmal „dick eingeht", wird mit der Aussicht auf die nächste Kirwafeier motiviert. Schnell sind die Mauerwerke hochgezogen, die Zimmerer und Innenausbauer können kommen, alles läuft wie am Schnürchen und dank der vielen fleißigen Helfer kann auch der Kostenrahmen eingehalten werden.

Kapelle im Kleinformat

Nicht einmal ein (Corona)-Virus kann den Tatendrang bremsen, alle kommen gerne zum Arbeiten – schon wegen dem guten Essens. Da schauen auch Pfarrer Herbert Rösl und der Bürgermeister gerne immer wieder vorbei und loben die fleißigen Arbeiter. Das Werk ist schnell, sogar inklusive der „Kunst am Bau“, vollbracht. Und zu guter Letzt kommt auch wieder die ominöse katholische Edelweißkapelle ins Spiel. Die Feuerwehren und Pfarrer Herbert Rösl kommen zur Einweihungsfeier. Im Singspiel wird das Gebäude im Kleinformat von Thomas Bauer in den „Stodl“ gezogen. Er prophezeit: „Im nächsten Jahr fliegen wir auf den Mond“.

Hintergrund:

Singspiel-Schreiber Thomas Bauer

  • Ideengeber:Zimmerermeister Thomas Bauer (59) aus Pertolzhofen, unter dem Namen „Schreiner Tom“ bekannt, war über viele Jahre hinweg auch Kapellmeister der Edelweißkapelle Pertolzhofen.
  • Singspiel: zum 17. Mal von Thomas Bauer geschrieben und in Szene gesetzt
  • Rezept: Zuerst kommt die Idee zum jeweiligen Singspielthema, dann werden „Pleiten, Pech und Pannen", aber auch die schönen Momente im Dorfleben im vergangenen Jahr gesammelt.
  • Besetzung: Aus den Mitgliedern der Blaskapelle.
 
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