Nittenau
25.06.2025 - 11:26 Uhr

Hunderte Drittklässler starten bei den Waldjugendspielen im Einsiedler Forst

Mehr als 800 Drittklässler aus dem Landkreis Schwandorf tauschen in dieser Woche Schulbank gegen Waldboden: Vom 24. bis 26. Juni finden die 54. Waldjugendspiele am Waldhaus Einsiedel statt.

Im Landkreis Schwandorf finden in dieser Woche die Waldjugendspiele statt, vom 24. bis zum 26. Juni. An den drei Tagen begeben sich 36 Grundschulklassen gemeinsam mit „ihrem“ Förster – dem sogenannten Forstpaten – auf einen rund dreistündigen Erlebnispfad durch den Einsiedler Forst. Ziel ist es, den gut 800 Drittklässlern die Bedeutung des Waldes und die Grundprinzipien naturnaher Forstwirtschaft auf spielerische Weise näherzubringen. Das traditionsreiche Umweltbildungsprojekt organisiert das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern aus Forstwirtschaft und Naturschutz.

Dabei warten auf die jungen Waldentdecker nicht nur spannende Informationen über Flora und Fauna, sondern auch knifflige Aufgaben, bei denen Teamgeist und Kombinationsvermögen gefragt sind: Vom Zapfen-Zielwurf über Blätter-Angeln, einer Ratestaffel, Turmbau, Ster-Schlichten bis hin zum Dachstuhlbau ist alles dabei. Zusätzliche Punkte können die Klassen durch das Entdecken von versteckten Tiersuchtafeln sammeln.

Seit 1970 Tradition

Die Waldjugendspiele, die bayernweit seit 1970 durchgeführt werden und nur in den Jahren 2020 und 2021 pandemiebedingt pausierten, setzen ein starkes Zeichen für Umweltbildung. Mit viel Engagement wurden die vielen Vorbereitungen getroffen. So rief Forstdirektor Alwin Kleber das Unwetter am Vortag ins Gedächtnis. Um eine Gefährdung durch lose Äste, die herunterfallen können, vorzubeugen, wurde der Parcours mittels einer Begehung dahingehend besichtigt.

„Ziel ist es, das Bewusstsein für die Vernetztheit, aber auch die Verletzlichkeit des Ökosystems Wald zu fördern“, erklärt Forstoberinspektor Thomas Hebauer, forstlicher Bildungsbeauftragter am AELF Schwandorf und Hauptorganisator der Spiele. Gemeinsam mit Forstdirektor Kleber, dem stellvertretenden Leiter des Bereichs Forsten, hat er die Veranstaltung mit viel Engagement vorbereitet.

Mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Regensburg-Schwandorf und Cham sorgen als Klassenbetreuer und Spielschiedsrichter für einen reibungslosen Ablauf. Unterstützt wird das Team von Forstexperten des Forstbetriebs Roding der Bayerischen Staatsforsten sowie Vertretern der Waldbesitzervereinigungen. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (Landesverband Bayern) trägt einen Teil der Kosten.

Spielerisches Lernen in der Natur

Auch die Lehrkräfte profitieren von der Teilnahme: Als wichtige Multiplikatoren sollen sie für die Bedeutung eines gesunden Waldes sensibilisiert und mit dem Konzept der nachhaltigen Forstwirtschaft vertraut gemacht werden.

Die Waldjugendspiele werden als Wettbewerb ausgetragen. Die Klassen, die bei den verschiedenen Stationen die meisten Punkte sammeln, dürfen sich am Ende des Schuljahres auf eine besondere Ehrung freuen – samt Preis für jedes Kind.

Ob beim Ster-Schlichten oder der Ratestaffel: Im Vordergrund steht der Spaß am gemeinsamen Lernen in und mit der Natur. Und ganz nebenbei entstehen viele kleine Momente des Staunens – etwa, wenn ein Kind zum ersten Mal die Rinde einer Buche mit der eines Nadelbaums vergleicht oder einem Förster aufmerksam bei der Erklärung zur nachhaltigen Waldnutzung lauscht.

Der Wald wird so für die jungen Teilnehmer greifbar – nicht als abstraktes Ökosystem, sondern als faszinierender, lebendiger Lernort.

Hintergrund :

Die Waldjugendspiele

  • Lernwettbewerb im Wald für Schüler (3. Klasse) seit 1970
  • Primär organisiert vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF)
  • Gut 800 Teilnehmer im Landkreis Schwandorf 2025
  • Ort: Einsiedler Forst, Waldhaus Einsiedel
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.