Lebensader "Regenbrücke" in Nittenau weicht Neubau

Nittenau
15.08.2021 - 14:39 Uhr

„Es gibt eine gute Botschaft: Es geht weiter!“ Das verkündet jetzt Tobias Bäumler, Baudirektor am Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach, Bereichsleiter Straßenbau: Die Regenbrücke weicht demnächst einem Neubau.

Die alte Regenbrücke wird abgerissen. Informationen dazu gab es von Seiten des Staatlichen Bauamts Amberg-Sulzbach und der Stadt Nittenau.

Das Projekt „Große Regenbrücke“ erhitzt seit geraumer Zeit die Gemüter der Nittenauer und derer, die durch die Stadt fahren. „Die Baupause war nicht in unserem Sinne“, räumt Tobias Bäumler vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach ein. „Doch jetzt blicken wir nach vorne, greifen an, dass wir die Scharte auswetzen können.“

Etwas anders sah dies Hannes Neudam, Leiter Abteilung Bauwerkserhaltung, ebenfalls am Staatlichen Bauamt Amberg tätig. Er betonte die Notwendigkeit der Behelfsbrücke. Und die Ausschreibungen mussten geteilt werden und europaweit erfolgen. Das Info-Center sei das erste Ergebnis. Hier, direkt vor Ort an der Brücke, in der Berghamer Straße 3, kann man sich am Dienstag von 9 bis 11 Uhr und am Donnerstag von 14 bis 16 Uhr umfassend über die gesamte Maßnahme informieren. Neudam sagte, dass er auch außerhalb dieser Zeiten gerne für Auskünfte zur Verfügung stehe.

Bäumler zeigte sich optimistisch: Am Ende stehe hier eine sehenswerte Brücke, die aber Zeit zur Realisierung in Anspruch nehme. Der Bogen umspanne 60 Meter, die gesamte Brücke sei 112 Meter lang und 310 Tonnen schwer. Bei der Straßenführung ergebe sich eine leichte Drehung. Warum geht es nicht schneller? Dazu Bäumler: „Wir bauen nicht auf der grünen Wiese.“ Er verglich die Maßnahme mit einem Haus, das bewohnt saniert werde. Das dauere auch länger als ein Neubau. Bei der Brücke fließe der Verkehr ja immer noch.

Bürgermeister Benjamin Boml sagte: „Man spürt ein riesiges Aufatmen in Nittenau, dass es endlich losgeht.“ Viel Unverständnis habe es gegeben, dass es so lange nicht weiterzugehen schien. Die Problematik lag offenbar auch darin, dass man einen etwaigen Bombenfund und archäologische Besonderheiten mit einkalkulieren musste. Die Brücke sei ein Thema in Nittenau, das schon seit Jahren brodelt. Deshalb soll seiner Ansicht nach die Lebensader in Nittenau so schnell wie möglich befahrbar sein. „Haut’s drauf!“, so Boml.

Norbert Enders, Projektleiter der Firma Habau in Kärnten sagte, nach der Baustelleneinrichtung starte man mit dem Abbruch der alten Brücke. Er rechne damit, dass man in 10 bis 14 Tagen damit beginnen könne. Logistisch sei die Baumaßnahme eine große Herausforderung. Von der Bestellung bis zum Liefern der Materialien vergehe viel Zeit. „Wir hoffen auf einen milden Winter“, so Enders, damit man vorankomme. Im Info-Center können Interessierte sich nun kundig machen, von den Anfängen des Projekts bis hin zu der besonderen Situation, die für Verzögerungen sorgte.

Nittenau05.08.2020

„Die Baupause war nicht in unserem Sinne. Doch jetzt blicken wir nach vorne, greifen an, dass wir die Scharte auswetzen können.“

Tobias Bäumler vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach

Tobias Bäumler vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach

 
 

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