Nitzlbuch bei Auerbach
15.09.2024 - 09:48 Uhr

Neue Panoramahütte: Wie ein Auerbacher mit einer Idee Naturliebhaber und Ausflügler begeistert

Erst wollte er nur eine Ruhebank aufstellen, doch nun gibt es zwischen Welluck und Nitzlbuch eine ganze Panoramahütte aus Holz: Wie Thomas Pickel "auf der Ruh" mit viel Eigeninitiative ein tolles Projekt verwirklichte.

Schutz vor stechender Sonne oder Regen: Die neue Panoramahütte bei Auerbach entstand auf Initiative des Naturliebhabers Thomas Pickel. Ein Bekannter errichtete sie für ihn. Nun kann sie von jedem genutzt werden. Bild: jma
Schutz vor stechender Sonne oder Regen: Die neue Panoramahütte bei Auerbach entstand auf Initiative des Naturliebhabers Thomas Pickel. Ein Bekannter errichtete sie für ihn. Nun kann sie von jedem genutzt werden.

Was als schlichte Überlegung begann, wurde zu einem beeindruckenden Projekt, das heute zahlreiche Besucher anzieht und sogar die Stadtvertreter ins Schwärmen bringt: Thomas Pickel hat "auf der Ruh", einem Gebiet westlich der Auerbacher Ortsteile Welluck und Nitzlbuch, seine Idee umgesetzt und eine hölzerne Panoramahütte für Ausflügler errichten lassen.

Pickel ist ein naturverbundener Mensch aus Bernreuth, das ebenfalls zu Auerbach gehört, der oft die idyllischen Auen in seiner Region durchstreift. Er ist selbst oft in der Gegend unterwegs, zu Fuß oder mit dem Rad, und immer wieder blieb er an diesem besonderen Ort "auf der Ruh" stehen, um die Stille und den weiten Blick in die Ferne zu genießen. "Natur pur, das tut gut für den Kopf und die Seele", sagt er. Anfangs dachte Pickel darüber nach, eine Sitzbank aufzustellen, doch als er einmal von einem Regenschauer überrascht wurde, kam ihm eine neue Idee: eine Hütte muss her.

Familie und Bekannter helfen

Im vergangenen Winter reifte diese Idee weiter, unterstützt von seiner Familie. Erste Vorstellungen nahmen Gestalt an, und schließlich setzte Pickel sie im Frühjahr mit der Hilfe eines Bekannten um, der die Hütte nach seinen Wünschen baute und aufstellte. Auch die Stadt Auerbach, die Eigentümerin des Grundstücks, war von Anfang an begeistert. "Als ich bei Bürgermeister Joachim Neuss war und ihm von meinem Vorhaben erzählte, fragte er nur: 'Warum machst du das?' Doch er und der Stadtrat waren sofort einverstanden", erinnert sich Pickel.

So entstand nicht nur die Panoramahütte "auf der Ruh", sondern es wurde auch ein kleiner Parkplatz angelegt, Infotafeln aufgestellt und Pfosten zur Orientierung montiert. Unterstützung bekam Pickel neben seiner Familie auch vom Auerbacher Bauhof, der ihm große Baumstämme zur Verfügung stellte.

Hütte so teuer wie Südsee-Reise

Über die Kosten möchte er nicht viel sagen, doch mit einem Augenzwinkern bemerkt er: "Eine zweiwöchige Reise in die Südsee wäre mit dem Geld schon drin gewesen." Dank einer 80-prozentigen Förderung durch die FrankenPfalz AG konnte das Projekt jedoch leichter gestemmt werden.

Die Lage der Hütte ist ideal: Sie befindet sich an der Bayerischen Eisenstraße, einem 139 Kilometer langen Fahrradweg von Pegnitz bis nach Regensburg. Wanderer und Radfahrer können hier bei stechender Sonne oder Regen Schutz finden.

Im August wurde die Hütte fertiggestellt. "Mittlerweile ist die Hütte super besucht", erzählt Pickel mit einem breiten Lächeln. Tatsächlich hat sich die kleine Panoramahütte zu einem beliebten Anlaufpunkt entwickelt. "Es ist wunderbar", schreiben viele Besucher, die ihre Eindrücke in einem eigens angefertigten Hüttenbuch verewigen. Manche von ihnen hielten sogar eine kleine Andacht in der Hütte ab.

Auch Bürgermeister Joachim Neuss ließ es sich nicht nehmen, die Panoramahütte gemeinsam mit einigen Kollegen in Augenschein zu nehmen. "Eine Bereicherung für das Gebiet und ein tolles Beispiel für Eigeninitiative", lobte das Stadtoberhaupt.

Angst vor Vandalismus

Inzwischen haben Besucher sogar ein Kreuz in der Hütte aufgehängt, vielleicht als Schutz vor Vandalismus – denn davor hat Thomas Pickel auch ein wenig Angst. Leider wurden schon an anderen Orten in der Region, wie etwa am Gottvaterberg, Infotafeln mehrfach beschädigt. Die ersten Schmierereien sind bedauerlicherweise auch in der neuen Hütte bereits zu sehen.

Doch Pickel lässt sich nicht entmutigen. Der Naturfreund plant, die Panoramahütte auch im Winter oft zu besuchen, und weitere Ideen schwirren bereits in seinem Kopf, die er sicherlich bald umsetzen wird. Was aus einer kleinen Idee entstand, ist heute eine "Super Sache", die das Gemeinschaftsgefühl stärkt und die Schönheit der Region in den Mittelpunkt rückt.

 
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