Bürgermeister Alexander Goller sprach in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend im großen Saal des Gemeindezentrums von Sturmflutberechnungen, um speziell in Oberbibrach eine verheerende Hochwasserwelle wie im Juni 2020 zu vermeiden. Der Gemeindechef lobte in diesem Zusammenhang die Vorarbeiten der Arbeitsgruppe des Gemeinderates als Voraussetzung für eine Ausschreibung der Ingenieurleistungen für die geplanten Schutzmaßnahmen.
Ein Sturmflutmodell soll Klarheit bringen
In die Planung sollen auch die weiteren Parameter von Sturmflutmodellen einfließen. Der Bürgermeister berichtete von staatlichen Fördermöglichkeiten für eine solche Simulation von 75 Prozent. Für den Gemeindechef steht dabei besonders die Weiherkette oberhalb Oberbibrach im Blickfeld. Die Sicherung dieser Teiche sei unabdingbare Voraussetzung für ein verlässliches und zukunftsfähiges Schutzkonzept. Dieser Auffassung stimmte auch Manfred Plößner zu: „Wir brauchen ein sicheres Hochwassermanagement.“
Der „Traum“ von Martin Wiesend, insbesondere den Schneidweiher als Rückhaltebecken zu nutzen, stand in der folgenden Diskussion im Mittelpunkt. Eine Grundsatzentscheidung erwartete sich Bürgermeister Alexander Goller vor allem zum Ankauf von Weiherflächen zur Verwendung als Rückhalteflächen. Die „Sicherheit im Visier“ lautet in diesem Zusammenhang das Motto des Gemeinderates, dessen Konzeptplanung auch im Einklang mit den Sorgen des Wasserwirtschaftsamtes Weiden steht. Die Wasserbauer mahnen für den gesamten Amtsbezirk einen sicheren Weiterbetrieb von Teichanlagen an. Handlungsbedarf bestehe vor allem bei alten Teichdämmen, analysierten die Experten. Das Wiederherstellen von Standsicherheiten sei deshalb ein Gebot der Stunde, um die im Unterstrom befindliche Bebauung und Infrastruktur nicht zu gefährden, betonen die Wasserbauer auf der Suche nach verträglichen Wegen zur Sicherheit der Teichunterlieger und der Teichwirte.
Kaufverhandlungen für den Schneidweiher geplant
Diesen Ratschlägen der Experten folgend orientierte sich die weitere Diskussion im Gemeinderat am Erwerb des Schneidweihers. Als Optionen nannte der Bürgermeister den Kauf durch die Gemeinde und die Übernahme durch die Staatsforsten in Abstimmung mit den Sanierungswünschen der Kommune. Als denkbar bezeichnete der Bürgermeister auch Dienstbarkeiten zur künftigen Nutzung des Schneidweihers als Hochwasserrückhalt. Wirtschaftlich günstiger hielt Stephan Meier den Erwerb des Schneidweihers durch die Staatsforsten. Für zusätzliche Rückhalteflächen plädierte Manfred Plößner. Angedacht wurde zudem der Erwerb von Ausgleichsflächen mit Blick auf die künftige Ausweisung weiterer Baugebiete. Einstimmig erteilte das Gremium dem Bürgermeister die Ermächtigung, zunächst mit dem Grundstückseigentümer des Schneidweihers in Kaufverhandlungen zu treten.
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