„Ich bin erschüttert, dass jetzt neben dem Bau des Süd-Ost-Link und des Ostbayernrings auch noch die Trasse der Elektrifizierung der Deutschen Bahn rund um Mitterteich beste landwirtschaftliche Flächen zerstört“, zeigte sich Bürgermeister Stefan Grillmeier enttäuscht über Pläne der Bahn: Sie will im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der nahe liegenden Bahnstrecke landwirtschaftliche Flächen nutzen.
Deshalb hat die Stadt gemeinsam mit den Oberteichern einen Alternativvorschlag ausgearbeitet. Den bekam Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht (CSU) mit der Bitte, sich bei der Bahn darum zu kümmern.
Im Internet hatte die Bahn die ersten Vorplanungen zum Projekt „Bahnausbau Nordoberpfalz“ veröffentlicht. Darin war der Verlauf der Bahnstrom-Trasse für die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof-Marktredwitz-Regensburg ersichtlich: Die Versorgungsleitung soll entlang der Gemeindeverbindungsstraße Oberteich nach Triebendorf errichtet werden.
Forderung: Trassenverlauf verlegen
Bürgermeister Stefan Grillmeier und der Oberteicher Ortssprecher und CSU-Fraktionsvorsitzender Josef Schwägerl zeigten sich erschüttert, zumal die Bewohner des Dorfes ohnehin durch den Ostbayernring und des Süd-Ost-Link beeinträchtigt sind. Betroffen davon sind landwirtschaftliche Flächen; deren Nutzung sei durch die Arbeiten teils nur unter erschwerten Bedingungen möglich. „Um die Landwirte in unserer Region zu entlasten, fordern wir, den Trassenverlauf der Elektrifizierung der Bahn zu verlegen“, sagte der Bürgermeister.
Dem Schreiben beigelegt ist ein Alternativvorschlag, wie die Trasse für die Elektrifizierung möglichst gebaut werden könnte. Ziel der Oberteicher und der Stadt ist es, die Stromversorgung möglichst entlang der bestehenden Bahntrasse zu bauen Dann würden auch landwirtschaftliche Flächen nicht groß beeinträchtigt.
Landwirte nicht noch mehr belasten
Der gemeinsam erarbeitete Alternativvorschlag sei, so Bürgermeister Stefan Grillmeier beim Ortstermin in Oberteich, nach Einschätzung der Landwirte die bestmögliche Lösung. Landwirte in der Region dürften nicht noch mehr belastet werden. Der Alternativvorschlag mit Lageplan wurde dem Bundestagsabgeordneten übergeben.
Bis zu 30 Meter hoch, wusste Oberteicher Ortssprecher und CSU-Fraktionsvorsitzende Josef Schwägerl, seien die Stommasten über den Feldern der Oberteicher Landwirte. Der Sprecher nannte es unverständlich, dass die Elektrifizierung nicht entlang der Bahnlinie geführt werden soll, sondern dafür ein rund ein Kilometer langer Umweg in Kauf genommen wird.
Staatswald soll verschont bleiben
„Mein Eindruck ist, dass man dadurch die Waldflächen der Staatsforsten möglichst umgehen will", sagte Schwägerl und wunderte sich: "Weder die Stadt noch die betroffenen Landwirte sind von der Bahn informiert worden, obwohl die Trassenführung seit einem halben Jahr im Internet veröffentlicht wurde."
„Mein Eindruck ist, dass man dadurch die Waldflächen der Staatsforsten möglichst umgehen will."
Stadt und Landwirte würden alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die Stromtrasse dort gebaut werde, wo man sie auch brauche, "nämlich an der Bahn“, meinte Schwägerl. MdB Albert Rupprecht erklärte, dass er das Gespräch mit den Verantwortlichen der Bahn suchen werde. Versprechen wollte der Abgeordnete im Vorfeld allerdings nichts, nur so viel: Er wolle sich zum Wohle der Oberteicher Landwirte einsetzen.















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