Jeder Neujahrsempfang hat seine eigene Melodie. Diesmal konnten die rund 300 Gäste in der Grenzlandkaserne "Fühlung zu einem echten Puma aufnehmen", wie es der stellvertretende Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Michael Zweers, ausdrückte. Beim Nachhauseweg nahmen sich dann auch viele Zeit und ließen sich die Ausstattung des beleuchteten Panzers erklären. Am Eingang zum Saal war eine Holzhütte aufgebaut, wo Soldaten Motorsäge-Arbeiten für die "Aktion Lichtblicke" von Oberpfalz-Medien anboten.
Wie bekannt wurde, befindet sich der Kommandeur, Oberstleutnant Andreas Bleek, derzeit an der "Familienfront im Einsatz", nachdem vor zehn Tagen das vierte Kind geboren wurde. Deshalb war es am Donnerstagabend Stellvertreter Michael Zweers, der zusammen mit Bürgermeister Heinz Weigl jeden Gast mit einem Händedruck begrüßte. Die Doktor-Eisenbarth-Festspielfamilie überreichte eine Kostprobe des Eisenbarth-Elixiers und die Stadtkapelle Oberviechtach umrahmte die Veranstaltung mit schönen Märschen und Polkas. Am Rednerpult hieß dann Bürgermeister Heinz Weigl alle noch einmal willkommen und begrüßte stellvertretend einige namentlich. Darunter Reinhard Schober, Leiter des Bundeswehrdienstleistungszentrums Amberg, Bürgermeister Frank Tröger von der Partnergemeinde Raschau-Markersbach, Werner Gebhard als stellvertretenden Vorsitzenden des Reservistenverbandes Landesgruppe Bayern. "Auch 2019 war es wiederum ein ereignisreiches Jahr, in dem einiges bewegt werden konnte", sagte Bürgermeister Heinz Weigl und führte einige Beispiele an. So sei in die Feuerwehren und die Erneuerung von Wasserleitungen kräftig investiert und beim Stadtarchiv die Rohbauarbeiten abgeschlossen worden.
Auch für Soldatenfamilien
Auch das Jahr 2020 stelle die Stadt vor große Herausforderungen. Der Kindergartenneubau im Freibad bringe auch für die Kinder der Soldaten ausreichend Plätze, und der Neubau von Wasserwerk und Hochbehälter betreffe ebenso die Kaserne als Wasserbezieher. Wie der Bürgermeister informierte, kann 2021 das Jubiläum "60 Jahre Garnison Oberviechtach" gefeiert werden, welches in das Heimatfest eingebunden wird. "Ich danke allen für die Teilnahme am Empfang, denn damit unterstreichen Sie die Bedeutung der Bundeswehr für diese Region", sagte Weigl abschließend. Nach einem gemeinsamen Prosit auf eine gute Zukunft sprach stellvertretender Landrat Arnold Kimmerl ein Grußwort. "Die Bundeswehr steht wie immer vor großen Aufgaben", meinte er und lenkte aber auch den Blick darauf, humanitäre Werte nicht zu vergessen.
Die seit Beginn der Versammlung störende Geräuschkulisse brachte auch Oberstleutnant Michael Zweers nicht gleich zum Erliegen. Erst als er mehrere besondere Jahrestage für 2020 aufzählte und näher auf "75 Jahre Auschwitz - Befreiung und Todesmarsch" einging, verstummten die Gespräche. Doch zuvor gab er eine Rückschau auf das Jahr 2019 im Bataillon und sprach im Ausblick "Defender 2020", die größte Truppenverlegung der USA seit einem Vierteljahrhundert an, welche auch die Übungsplätze in der Oberpfalz tangiert (siehe Kasten). Bis dato hätten die 122er jedoch Glück gehabt. "Wir werden mit dem erfahrenen und stolzen Panzergrenadierbataillon 122 auch 2020 planmäßig am militärischen Ausbildungsvorhaben festhalten", lautete das Fazit des stellvertretenden Bataillonskommandeurs. Spitze bei Sammlung
Zweers sprach die beeindruckende Kriegsgräbersammlung an. Von den in der Oberpfalz knapp 48 000 gesammelten Euro, steuerte Oberviechtach und Umgebung allein knapp 35 000 Euro bei. "Damit wurde zum zweiten Mal der bundesweite Rekord geknackt", lobte der Oberstleutnant. Auch er sprach die Festvorbereitungen für "60 Jahre Garnison" an. Eine Bilderserie an der Leinwand zeigte, wie sich diese Jahre für die Oberviechtacher darstellten. Zu den wieder aufgenommenen Gesprächen wurden Leberkässemmeln und Getränke serviert.
Wir werden mit dem erfahrenen und stolzen Panzergrenadierbataillon 122 auch 2020 planmäßig am militärischen Ausbildungsvorhaben festhalten.
Ich danke allen für die Teilnahme am Empfang, denn damit unterstreichen Sie die Bedeutung der Bundeswehr für diese Region.
Der stellvertretende Bataillonskommandeur Oberstleutnant Michael Zweers gab beim Neujahrsempfang eine Rückschau auf das Jahr 2019 und ging kurz auf die Ausbildung in 2020 ein. Rückblick2019 stand ganz im Zeichen des Abschlusses für die Umrüstung auf den neuen Schützenpanzer Puma. Bei der Ausbildung seien die Sollvorgaben deutlich überschritten worden, wozu die infanteristische Hightech-Ausrüstung die Soldaten zusätzlich schlauchte. Am 21. März übernahm Andreas Bleek das Kommando von Oberstleutnant Christoph Huber. Neben etlichen hochrangigen Besuchen (wie Teilnehmer des internationalen Generalstabsdienstlehrgangs) gab es öffentlichkeitswirksame Auftritte, wie den Gesamtsieg als "fittestes Team" und Einzelsiege beim "Military Fitness Cup 2019". AusblickStrukturwechsel bei der Ausbildung:Bisher bildete das Oberviechtacher Bataillon seine eigenen Rekruten aus. Ab 1. Januar 2020 ist die Ausbildungsunterstützungskompanie dem Panzerbataillon 104 Pfreimd unterstellt."Defender 2020", die größte Truppenverlegung der USA seit einem Vierteljahrhundert, kommt in den nächsten Wochen auch auf Bayern zu. US-Konvois mit rund 37 000 Soldaten und knapp 13 000 Fahrzeugen bewegen sich durch Europa Richtung Polen und das Baltikum. Das wird Auswirkungen auf Ausbildungen und Übungen haben. (ptr)
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