Frieden darf keine Illusion bleiben

Oberviechtach
15.11.2022 - 09:45 Uhr

Der Volkstrauertag hat an Gewicht gewonnen: Viele Bürger beteiligten sich an der Gedenkfeier in Oberviechtach. Dabei rückte auch das Leid in der Ukraine ins Blickfeld.

Bürgermeister Rudolf Teplitzky blendete in seiner Gedenkrede am Ehrenmal in der Allee auch auf das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine und dessen Auswirkungen.

„40 kriegerische Auseinandersetzungen gibt es derzeit weltweit“, gab Pfarrer Norbert Schlinke beim ökumenischen Wortgottesdienst zum Volkstrauertag in der Stadtpfarrkirche zu bedenken. Bei seinem Blick auf die aktuelle Weltlage blendete der evangelische Geistliche besonders auf das Leid in der Ukraine und im Jemen. „Wir brauchen Zusammenhalt, dass Frieden keine Illusion bleibt“, lautete sein Fazit, während der Posaunenchor den Choral „Gib Frieden, Herr“ anstimmte.

Dekan Alfons Kaufmann erinnerte in seiner Predigt an die Rom-Reise des Frauenbundes, die mit dem Besuch eines deutschen Soldatenfriedhofs verbunden war: 28.000 Opfer, meist junge Männer in den zwanziger Jahren sind hier beigesetzt. „Diesen Toten müssen wir heute eine Stimme geben“, lautete der Aufruf des Stadtpfarrers.

Nach dem Gottesdienst bewegte sich der Trauerzug, begleitet von Fackelträgern und einem Ehrenzug der Bundeswehr, zum Ehrenmal, wo die Stadtkapelle und der Kolping-Spielmannszug die Gedenkfeier musikalisch begleiteten. Am Ehrenmal zum Gedenken der Gefallenen beider Weltkriege hatten Ehrenposten der Bundeswehr Aufstellung bezogen, wo Bürgermeister Rudolf Teplitzky für die Stadt und Oberstleutnant Michael Zweers für die Bundeswehr sowie Vertreter von Soldatenbund, Reservistenkameradschaft und Feuerwehr Kränze niederlegten.

Die Namen in der Oberviechtacher Allee, aber auch an den Denkmälern von Pullenried und Wildeppenried dokumentieren das Leid der beiden Weltkriege für die Heimat, gab Bürgermeister Rudolf Teplitzky zu bedenken. Davon ausgehend blendete das Stadtoberhaupt in seiner Gedenkrede aber auch auf das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine. Er nahm Bezug zu den Flüchtlingen, die in Oberviechtach Aufnahme gefunden haben, und zur befreundeten ukrainischen Stadt Rivne, wo dringend Notstromaggregate benötigt würden.

Im Volkstrauertag – heuer mit vielen Teilnehmern – sieht er einen Tag der Erinnerung und der Besinnung. „Der Einsatz und das Gebet für den Frieden sind unsere Aufgabe heute, morgen und übermorgen.“ Die abschließenden Dankesworte vor dem Rückmarsch zum Marktplatz kamen von Christian Schießl, dem Vorsitzenden der Krieger- und Soldatenkameradschaft.

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